Heizung: Bosch investiert 100 Mio. € für Wärmepumpenfabrik in Portugal
Bosch steckt bis 2026 rund 100 Mio. € in den Ausbau seiner Wärmepumpenproduktion im portugiesischen Aveiro. Bis 2030 soll weltweit insgesamt 1 Mrd. € in das Geschäft fließen.
Sie sind mitunter Mangelware, wenn es um neue Heizungen geht – Wärmepumpen, vor allem auch solche mit dem weniger klimaschädlichem Arbeitsmittel Propan. Die Gerätehersteller investieren derzeit kräftig in den Aufbau ihrer Produktionsstätten. So auch der Stuttgarter Bosch-Konzern. Damit mittelfristig für neue Heizungen genug Anlagen dem Markt zur Verfügung stehen, baut die Unternehmenssparte Bosch Home Comfort Group ihre Produktionsstätte im portugiesischen Aveiro aus: Rund 100 Mio. € sollen in neue Labore, zwei Fertigungsgebäude und zusätzliche Produktionslinien fließen.
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Aveiro ist neben Eibelshausen in Deutschland und Tranås in Schweden für Bosch nach eigenen Angaben „ein wichtiger Standort des europäischen Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks für Wärmepumpen“. Um ihn auszubauen, will Bosch bis zum Ende des Jahrzehnts insgesamt mehr als 1 Mrd. € aufbringen, so der Konzern in einer Mitteilung. In Polen will Bosch einen neuen Produktionsstandort hochziehen, wie im April bekannt wurde.
Bosch erwartet Boom bei neuen Heizungen mit Wärmepumpentechnik
Nicht nur als Ersatz für Öl- und Gasheizungen sind Wärmepumpen stark nachgefragt, sondern auch als gleichzeitige Option fürs Kühlen – heiße Sommer hierzulande machen auch diese Option inzwischen gefragt, die sich mit Luft-Luft-Wärmepumpen realisieren lässt. Neben Bosch bauen auch die anderen europäischen Hersteller ihre Produktion im europäischen Ausland aus. Viessmann ebenfalls in Polen, Vaillant in der Slowakei. Stiebel Eltron hatte bereits im Juli 2023 ebenfalls massive Investitionen angekündigt: in Deutschland bis 2027 rund 450 Mio. €, in Arvika in Schweden und Poprad in der Slowakei „zusätzlich mehr als 150 Mio. €“. Hintergrund der massiven Ausbauaktivitäten ist, dass bei neuen Heizungen nicht nur die Wärmepumpe an sich, sondern auch die Geräte mit dem neuen Arbeitsmittel Propan (R290) in der Praxis monatelange Wartezeiten haben und in der Regel eher erst 2024 wirklich zu haben sind.
Bosch: 300 Mio. € fürs Geschäft mit Wärmepumpen
Allein im letzten Jahr konnte Bosch bei Wärmepumpen um 54 % zulegen. In Aveiro verantwortet Bosch nach eigenen Angaben „seit vielen Jahren Technologien für die Warmwasserbereitung“ sowie für Südeuropa die Entwicklung von Wärmepumpen. Konkret würden zudem die Außeneinheiten und wandhängenden Inneneinheiten für die neuen Wärmepumpengenerationen Compress 5800i AW und Compress 6800i AW mit dem Kälte- und Arbeitsmittel Propan gefertigt.