Robotik 19. Okt 2024 Von Stefan Asche Lesezeit: ca. 2 Minuten

Das leistet der humanoide Roboter „Apollo“ bei Mercedes-Benz

Mercedes-Benz testet gerade „Apollo“. Dieser humanoide Roboter soll perspektivisch die Fachkräfte in der Fertigung unterstützen. Tesla-Chef Elon Musk setzt derweil auf „Optimus“.

Robotics in Mercedes-Benz Production
„Apollo“ soll bei Mercedes-Benz zunächst in der Intralogistik helfen. Später wird sein Aufgabenfeld vermutlich erweitert.
Foto: Mercedes-Benz Group AG

Chicago im Jahr 2035. Humanoide Roboter verteilen Post, führen Hunde aus, servieren Getränke in Bars, arbeiten in Fabriken … So skizziert der 2004 veröffentlichte US-Film „I, Robot“ mit Will Smith die Zukunft. Inzwischen scheint es, als würde die Science-Fiction von der Realität eingeholt werden. Zu beobachten ist das etwa im industriellen Produktionsumfeld.

Zu den Speerspitzen dieser Bewegung zählt Mercedes-Benz. Der Konzern testet aktuell den 1,70 m großen und 75 kg schweren Zweibeiner „Apollo“ vom US-Hersteller Apptronik. Dieser Roboter kann knapp 25 kg heben und dank seiner einzigartigen Kraftsteuerungsarchitektur in unmittelbarer Nähe zu Menschen agieren.

Apollo kommt zunächst in der Intralogistik zum Einsatz

Lesetipp: Nvidia will das Training von humanoiden Robotern beschleunigen

Edward Taylor, bei den Stuttgartern für Business and Finance Communications zuständig, erklärt: „Wir stehen noch ganz am Anfang der Implementierung. Ein Test im Werk Kecskemét in Ungarn hat aber gezeigt, dass der humanoide Roboter Potenzial hat. Zunächst soll er repetitive, ermüdende Aufgaben übernehmen – etwa in der Intralogistik.“ Denn speziell dort, wo die Personalfluktuation hoch sei – und neue Mitarbeitende permanent angelernt werden müssten –, sei der Einsatz vorstellbar. Folgen könnten andere Bereiche, etwa in der Qualitätskontrolle. Die Herausforderung dabei: „Kaum ein Auto gleicht dem anderen“, so der 50-Jährige. Entsprechend flexibel müsse der Roboter agieren können. Helfen werde dabei künftig die künstliche Intelligenz.

Mercedes-Vorstand Burzer: „Wir wollen die Chancen verstehen“

Jörg Burzer, Mitglied des Mercedes-Vorstands und verantwortlich für Produktion, Qualität & Supply Chain Management, ergänzt: „Wir erforschen neue Möglichkeiten der Robotik, um unsere Fachkräfte in der Fertigung zu unterstützen. Um die begehrtesten Autos zu bauen, entwickeln wir die Zukunft der Produktion kontinuierlich weiter. Der hoch automatisierte Roboter bietet viele Möglichkeiten, Chancen und Vorteile für unsere Werke – und wir wollen sie alle verstehen.“

Apollo ist 1,70 m groß und 75 kg schwer. Foto: Mercedes-Benz Group AG

Tesla-Chef Musk: „Das größte Produkt aller Zeiten!“

Elon Musk, Chef des Autobauers Tesla, ist deutlich weniger zurückhaltend. Unter der Überschrift „We, Robot“ knüpft er gerade ungeniert an dem „I, Robot“-Film an. Vergangene Woche präsentierte er vor einer jubelnden Menge die jüngste Generation von „Optimus“. Gewohnt bescheiden pries er den humanoiden Roboter als das „größte Produkt aller Zeiten“ an. Jeder Mensch auf der Erde werde ein Exemplar als Freund an seiner Seite haben wollen. Dann ließ er die Puppen tanzen. „Let‘s party!“, rief er seinen Jüngern zu … Peinlich: Inzwischen hat sich rausgestellt, dass die vermeintlich autark agierenden Roboter ferngesteuert waren.

Lesetipp: Tesla trickst mal wieder!

 

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