Hannover Messe 2024 22. Apr 2024 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

KI-Greifer von Schunk gewinnt Hermes Award

Bosch Rexroth, Schunk und Siemens waren für den Preis auf der Hannover Messe 2024 nominiert. Freuen durfte sich zudem ein Start-up mit seinem Sensor für die Wasserstoffproduktion.

Glückliche Gewinner des Hermes Award 2024: Kristina I. Schunk, CEO Schunk SE & CO. KG, und Timo Gessmann, Chief Technology Officer des Unternehmens, nahmen den Preis entgegen. Gewürdigt wurden sie von Bettina Stark-Watzinger (re.), Bundesministerin für Bildung und Forschung, und dem Juryvorsitzenden Holger Hanselka sowie Jochen Köckler (li.), dem Vorsitzenden des Vorstands der Deutschen Messe AG.
Foto: Deutsche Messe/Rainer Jensen

Welche Technologien werden die Industrie in Zukunft prägen? Hinweise dazu gibt der Technologiepreis der Deutschen Messe AG, der Hermes Award. Drei Produkte bzw. Lösungen mit einem besonders hohen technologischen Innovationsgrad hat die Jury um Fraunhofer-Präsident Holger Hanselka dafür nominiert. Der Gewinner wurde auf der Eröffnungsfeier am 21. April 2024 ausgezeichnet, ebenso wie ein besonders innovatives Start-up aus dem Rhein-Main-Gebiet.

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Freuen durfte sich das Team der Firma Schunk aus Lauffen am Neckar. Bei der Greiferlösung „2D Grasping-Kit“ wird künstliche Intelligenz eingesetzt, um Arbeitserleichterungen in der Automatisierung zu erzielen. Das Anwendungspaket für das Greifen und Ablegen nicht lageorientierter Werkstücke besteht aus einem Kamerasystem samt Objektiv, einem applikationsspezifischen Greifer, einem Industrie-PC sowie einer Softwareerweiterung (Plug-in) zur einfachen Einbindung in die Robotersteuerung. Die Innovation steckt in der generischen, KI-basierten Modellierung von Bauteilvarianzen. Deren Transfer auf einen kleineren Trainingsdatensatz verkürzt laut Jury die Anlernzeiten für die Erkennung und hilft, Sortier- oder Logistikaufgaben mit wenig Aufwand zu automatisieren. CEO Kristina I. Schunk und CTO Timo Gessmann nahmen die Auszeichnung entgegen. Damit gewinnt in diesem Jahr ein Mittelständler vor zwei großen Konzernen.

Bosch und Siemens waren mit diesen Lösungen für den Hermes Award nominiert

Bosch Rexroth war mit einem System zur industriellen Demontage und zum Recyceln von Batterien elektrisch angetriebener Fahrzeuge im Rennen. Die Automatisierungslösung des Unternehmens soll den Prozess vom Transportieren, Kontaktieren, Diagnostizieren und Tiefentladen bis zum Recycling von Batterien um den Faktor 100 beschleunigen. Dadurch sollen 95 % der chemischen Elemente im Produktionskreislauf bleiben. Gleichzeitig wird die Entladungsenergie der Batterien direkt im Prozess genutzt oder ins Versorgungsnetz eingespeist.

Siemens war mit seinem CO2-Management-Tool SiGreen nominiert. Das System zur Erfassung von Emissionen in Echtzeit basiert auf Realdaten anstatt statistischer Durchschnittswerte entlang der Lieferkette, als Grundlage zur Reduzierung des Product-Carbon-Footprint (PCF). Der Austausch sensibler Daten erfolgt unternehmensübergreifend im geschützten Raum. Unternehmen sollen damit den PCF für Lieferketten und Produkte jederzeit nachweisen können.

Hermes Start-up Award für Wasserstoff-Sensor

Freuen durfte sich auch das Start-up Archigas. Dessen Innovation ist ein kompakter, feuchtigkeitsresistenter Sensor zur schnellen, exakten und zuverlässigen Messung von Wasserstoff. Das Sensorprinzip basiert auf einer weiterentwickelten Wärmeleitfähigkeitsmessung auf einem Mikrochip und wurde mit der Hochschule Rhein-Main entwickelt. Mit der Entwicklung des Sensors leistet Archigas laut der Hermes-Award-Jury einen bedeutenden Beitrag zur sicheren Produktion, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff.

Holger Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und Vorsitzender der Jury, sagte: „Wasserstofftechnologien spielen eine zentrale Rolle in der Transformation der Industrie in Richtung Nachhaltigkeit und bilden ein Kernelement des zukünftigen Energiesystems. Um ihr Potenzial voll auszuschöpfen, ist es essenziell, innovative Ideen zügig in die Anwendung zu überführen. Start-ups wie Archigas leisten hier einen wichtigen Beitrag.“ Die von Archigas entwickelte Technologie zeichnet sich durch Miniaturisierung, robustes Design, kurze Messzeiten und vielfältige Einsatzmöglichkeiten aus. „Archigas ist ein exzellentes Beispiel für innovationsgetriebene Unternehmen, die die Grundlage für die Verwirklichung der Wasserstoffwirtschaft schaffen“, hob Hanselka hervor.

Foto: SCHUNK
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