Rheinmetall-Vorstand Armin Papperger: Rekordgewinne mit Panzern und Munition
In Zeiten des Ukrainekriegs ist Armin Papperger ein gefragter Mann. Der Vorstandsvorsitzende hat die Rheinmetall AG zu einem integrierten Technologiekonzern umstrukturiert.
Die Münchner Sicherheitskonferenz war für ihn vor wenigen Wochen einmal mehr das ideale Forum – nicht nur für Diskussionen, sondern auch für die Anbahnung von Geschäften. Auf der Konferenz sprach Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall AG, unter anderem mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba über Panzerlieferungen. Es ist kein Zufall, dass die Rheinmetall AG eines der Sponsorunternehmen der Veranstaltung ist.
Seit Beginn des Ukrainekriegs 2022 zeigt Papperger, wie man sich mit eigenen Themen regelmäßig positionieren kann. Unlängst forderte der Vorstandsvorsitzende der Rheinmetall AG mehr Geld für die Bundeswehr. Das von Bundeskanzler Scholz angekündigte Sondervermögen reiche nicht aus. „100 Mrd. € klingen nach einer riesigen Summe, aber wir bräuchten eigentlich ein 300-Mrd.-€-Paket, um alles zu bestellen, was benötigt wird“, zitiert ihn die Nachrichtenagentur Reuters. Munitionskäufe seien im angekündigten Sonderfonds nicht berücksichtigt und die Inflation zehre einiges auf.
Der Mann mit dem weißen Haarschopf und der süddeutschen Sprachmelodie belässt es nicht dabei. Er thematisiert auch den Wehretat, Einzelplan 14 genannt: „Wenn wir Erfolg haben wollen, müssen wir heute einen nachhaltigen Einzelplan 14 über die nächsten zehn Jahre haben.“ Es brauche Entscheidungen über das Budget.
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2021 hat der Maschinenbauingenieur, der sein gesamtes Berufsleben bei Rheinmetall verbracht hat, den Konzern umstrukturiert: Aus den Unternehmensbereichen Automobiltechnik und Verteidigung entstanden die Divisionen Fahrzeugsysteme, Waffe und Munition, Elektronische Lösungen, Sensoren und Aktuatoren sowie Materialien und Handel. Mit seinen 24 000 Beschäftigten ist Rheinmetall Deutschlands größtes Rüstungsunternehmen.
Der „integrierte Technologiekonzern“ macht derzeit sehr gute Geschäfte: So gab das Unternehmen Anfang des Jahres bekannt, dass für das zurückliegende Jahr mit einem neuen Rekordumsatz von 6,4 Mrd. € (2021: 5,6 Mrd. €) gerechnet werde. Gleichzeitig sei der Auftragsbestand von zuletzt 25 Mrd. € in Richtung 30 Mrd. € geklettert. Im nächsten Jahr werde sogar mit einem Auftragsbestand von 40 Mrd. € gerechnet. Das deutet darauf hin, dass die Produktion der Nachfrage deutlich hinterherhinkt, obwohl bereits Kapazitäten ausgebaut werden.
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