Satelliten im Formationsflug
Das Satellitenprojekt NetSat strebt eine Premiere im Formationsflug an: Davon könnten auch Megakonstellationen profitieren.
Das Würzburger Zentrum für Telematik strebt mit seinem Satellitenprojekt NetSat eine Weltpremiere an: Erstmals sollen Satelliten eine dreidimensionale Formation im Orbit einnehmen und selbstständig halten. Den Schwerpunkt der Mission bilden die Technologien „zur optimalen Selbstorganisation einer Satellitenformation“, schreibt der Forscher Klaus Schilling in einer Mitteilung.
NetSat besteht aus vier Satelliten mit einer Masse von jeweils 4 kg. Diese sollen sich in einem erdnahen Orbit in 600 km Höhe auffächern und autonom ihre Position zueinander kontrollieren. Dazu sind die Satelliten laut Zentrum für Telematik (ZfT) mit leichten Präzisionsreaktionsrädern ausgerüstet. Per Funk können von der Erde aus Daten herunter- und Manöver hochgeladen werden. Die „Reaktion auf Abweichungen und die Feinjustierung der Formation“ erfolge lokal im Orbit.
Laut ZfT sind die Forschungsergebnisse zuvorderst für die Erdbeobachtung relevant. Durch den dreidimensionalen Flug kann die Konstellation Objekte auf der Erde von allen Seiten vermessen. Neue Perspektiven könnten sich demnach auch in der satellitengestützten Breitbandversorgung eröffnen. Hier kommen immer häufiger Großkonstellationen hunderter oder sogar tausender Satelliten zum Einsatz.