Sensorik-Branche zeigt Spürsinn für Wasserstoff
Mit spezifischen Produkten reagiert die Sensor- und Messtechnikbranche auf den Wasserstofftrend. Nach einem deutlichen Umsatzwachstum im Jahr 2022 erwarten die Hersteller für 2023 wirtschaftlich eher eine Seitwärtsbewegung.
Dass Wasserstoff endgültig aus der Nische tritt, zeigte sich auf der Hannover Messe schon voriges Jahr. Die bis vor wenigen Jahren eher ruhige Halle zum Thema Energieversorgung war stark frequentiert, auf H2-Vorträgen und Podiumsdiskussionen standen die Zuhörer bis in die Gänge und an manchen Messeständen war bereits Mitte der Woche das Infomaterial zur Neige gegangen.
Sensorhersteller Prignitz Mikrosystemtechnik aus Brandenburg hatte den Trend schon vorher erkannt und begann bereits vor etwa zehn Jahren, entsprechendes Know-how aufzubauen. Daher hat das Unternehmen inzwischen marktreife Drucksensoren speziell für Wasserstoff im Portfolio. „Die Herausforderung ist die hohe Aggressivität dieses Gases“, weiß der Geschäftsführer Peter Krause, der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender im AMA Verband für Sensorik und Messtechnik ist. Der piezoresistive Sensor ist deshalb als monolithische Edelstahlmesszelle aufgebaut, ohne Schweißnähte und Dichtungen. Eine Versprödung der Metalloberfläche durch ionisierten Wasserstoff werde dadurch verhindert. Das Gerät ist dadurch laut Hersteller absolut vakuumdicht und elastomerfrei. Dabei ist der Sensor für Drücke von 4 bar bis 1200 bar ausgelegt. Leckagen durch Materialermüdung an internen Dichtungen sind bauartbedingt ausgeschlossen.
Wasserstoff-Druckmessung direkt in der Brennstoffzelle
Sensorik zur Druckmessung und Überwachung von Wasserstoff entwickelt auch die sächsische ADZ Nagano GmbH. Das Besondere: Die Technik eignet sich nach Unternehmensangaben auch für den direkten Einsatz in Brennstoffzellen, Niederdrucksystemen von Reaktoren oder Reformern sowie in Hochdruckspeichern. Sie sind zur Wasserstoff-Druckmessung mit Nenndrücken zwischen Vakuum und 700 bar nach der europäischen Richtlinie EC79 zugelassen.
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