Stählerne Türme von Windkraftanlagen wie Papprollen produzieren
Die Erzeugung von Windstrom könnte billiger werden. Wie? Indem die teuren Türme künftig aus Stahlblechbahnen gewickelt und spiralgeschweißt werden – vor Ort. Der kostspielige Transport von mächtigen Beton- oder Stahlpfeilersegmenten würde entfallen.
Je höher die Nabe einer Windkraftanlage ist, desto mehr Strom wird erzeugt. Denn weit abseits vom Boden weht der Wind in aller Regel kräftiger und stetiger. Die Freude über den höheren Ertrag wird jedoch von der Tatsache getrübt, dass die Kosten für Fundament und Turm überproportional steigen, wenn eine bestimmte Höhe überschritten wird.
Mit der Höhe des Turms steigen die Kosten überproportional
Das National Renewable Energy Laboratory, finanziert vom US-Energieministerium, behauptet diesbezüglich: Bei durchschnittlichen kommerziellen Windenergieanlagen stamme etwa die Hälfte der Stromgestehungskosten aus den Kosten der Windturbinen selbst. Davon entfalle fast die Hälfte auf die Gondel. Der Rest verteile sich auf die Rotoren (13,7 %) und den Turm (10,3 %). Werden die Türme höher, steige ihr Anteil an den Investitionen überproportional. Ein 110 m-Turm komme auf einen Anteil von 20 %, ein 150 m-Turm schon auf 29 %. Dazu kommen zusätzliche Kosten für den Transport, die ebenfalls überproportional steigen.
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Abhilfe schaffen will das US-Unternehmen Keystone Tower Systems. Es verspricht eine kostengünstige Vor-Ort-Produktion von Türmen mit einem Durchmesser von bis zu 7 m und einer Höhe von bis zu 180 m. Zur Einordnung: Der größte Generator der Welt rotiert heute auf einem 150 m hohen Turm. Die Experten aus Denver/Colorado stellen also in Aussicht, die Vorteile der Höhenwinde vollständig zu nutzen, ohne die Investitionskosten in unzumutbare Höhen zu treiben. Wie sie das machen, zeigt dieses Video:
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Die Technik ist etabliert – bei der Herstellung von Rohrleitungen
Das Spiralschweißen ist eine bereits etablierte Technologie bei der Herstellung von Rohrleitungen. Keystone behauptet, damit Windenergie-Türme künftig ohne Einbußen an Stabilität und mit weniger Stahl herstellen zu können. Eine erste Muster-Produktionsstätte wurde bereits errichtet. Der erste dort hergestellte Turm ist 89 m hoch und trägt eine 2,8-Megawatt-Turbine von GE.