Wettbewerb Excellence in Production 15. Nov 2024 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 4 Minuten

Die Firma Oechsler ist Werkzeugbau des Jahres 2024

Der Gewinner des Wettbewerbs „Excellence in Production“ 2024 ist ein Mutmacher in herausfordernden Zeiten. Denn: Das Unternehmen zeigt, wie eine erfolgreiche Transformation gelingen kann.

Große Freude über den Gesamtsieg im Wettbewerb "Excellence in Production": Stellvertretend für das Team der Oechsler AG nahmen Johannes Bürkel (v.l.n.r./Head of Tool Maintenance), Werner Herbst (Team Leader Tool Costing and Process Planning) und Andreas Kastner (Head of New Tooling) die Auszeichnung zum Werkzeugbau des Jahres 2024 entgegen.
Foto: Martin Braun

Aktuell machen dem Werkzeug- und Formenbau der Wandel vieler klassischer Absatzmärkte sowie die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit zu schaffen. Umso wichtiger ist es deshalb für die Betriebe, ihre Zukunftsfähigkeit auf den Prüfstand zu stellen und Klarheit darüber zu gewinnen, wo sie im Wettbewerb stehen. Das können sie seit mehr als 20 Jahren in dem vom Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT ausgerichteten Benchmark-Wettbewerb „Excellence in Production“.

Sieger 2024 ist der interne Werkzeugbau der Oechsler AG aus Ansbach in Franken. Gegen mehr als 200 Unternehmen im Teilnehmerfeld, aus denen in vier Kategorien insgesamt zwölf Finalisten hervorgingen, konnte der Oechsler-Werkzeugbau die Jury überzeugen und wurde dafür am 13. November in Aachen ausgezeichnet.

Oechsler richtete Werkzeugbau mit eigenen Softwaresystemen neu aus

Die Jury überzeugte bei der Wahl des Gesamtsiegers vor allem die umfassende strategische Neuausrichtung des gesamten Unternehmens. Es reduzierte durch eine gezielte Branchendiversifikation die Abhängigkeit von einer Branche. Begleitet und ermöglicht wurde diese Transformation durch den internen Werkzeugbau.

Die Oechsler AG ist auf Kunststofftechnologie spezialisiert und beliefert weltweit Kunden aus den Branchen Automobil, Healthcare sowie Sport- und Konsumgüter mit industriellen Lösungen. Sie beschäftigt ein eigenes IT-Entwicklungsteam mit ausgeprägter Werkzeugbaukompetenz, das gezielt Softwaretools für die Prozesse und Bedürfnisse des Werkzeugbaus bereitstellt und laufend an neue Erfordernisse anpasst.

Besonders beeindruckte die Juroren dabei die umfangreiche Systemunterstützung entlang der Auftragsabwicklung. Dadurch gelinge dem Werkzeugbau eine effiziente Kapazitätsplanung über alle Standorte hinweg. Das System gewährleiste zudem eine automatisierte Fehlerprüfung der Konstruktionsdaten. Zur standortübergreifenden Werkzeugbetreuung und für die Qualifizierung seiner Mitarbeitenden nutzt der Oechsler-Werkzeugbau darüber hinaus Augmented-Reality-Anwendungen.

Der Gesamtsieger ist auch Gewinner der Kategorie „Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende“

Zusätzlich zum Gesamtsieg erklärte die Jury des Wettbewerbs den internen Werkzeugbau der Oechsler AG auch zum Sieger der Kategorie „Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende“. Am Standort Ansbach besteht der interne Werkzeugbau von Oechsler seit mehr als 70 Jahren. Vor Ort fertigt der Werkzeugbau mit rund 130 Beschäftigten Hochleistungs-Spritzgießwerkzeuge für Standard- oder Sonderverfahren. Diese umfassen Präzisionswerkzeuge für Kleinteile und Mehrkomponentenwerkzeuge sowie Werkzeuge mit Sonderverzahnungen und Ausschraubwerkzeuge für Schnecken oder Bauteile mit Gewinden. Der Werkzeugbau ist innerhalb des Gesamtunternehmens ein Full-Service-Partner für die interne Produktion.

Gewinner in der Kategorie „Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende“

In der Kategorie „Interner Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende“ konnte in diesem Jahr die Hilti AG aus Schaan in Liechtenstein überzeugen. Der Hilti-Werkzeugbau gilt im Unternehmen als global agierender Werkzeugversorger mit besonderem Augenmerk auf die Mitarbeitenden und den Werkzeuglebenszyklus. Durch die datenbasierte Begleitung des Werkzeugs entlang des gesamten Lebenszyklus gelingt es dem Werkzeugbau, seine Werkzeuge stetig weiter zu optimieren, bescheinigt die Jury dem Team.

Hilti bringt dazu Data-Matrix-Codes auf den Komponenten an. Damit können die Lebenszyklusdaten ausgelesen werden. Das Unternehmen setzt außerdem auf eine systematische Weiterentwicklung der Mitarbeitenden anhand eines individuellen Entwicklungsplans.

Die auf die Baubranche fokussierte Hilti AG investiert jährlich etwa 7 % ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Der interne Werkzeugbau in Schaan besteht seit 1999 und sichert international die Werkzeugversorgung für die laufende Produktion.

Spitzenreiter der Kategorie „Externer Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende“

Über den Titel bester „externer Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende“ darf sich im Jahr 2024 die Braunform GmbH aus Bahlingen bei Freiburg freuen. Beim Braunform-Team beeindruckte die Jury die umfassende Standardisierung des Werkzeugbaus durch die eigenentwickelte und parametrisierte „MEDMold-Norm“, die für den sicheren Einsatz von Spritzgießwerkzeugen im Reinraum steht. Das Unternehmen arbeitet in einem klimatisierten Fertigungsbereich mit hohem Automatisierungsgrad beim Erodieren und Fräsen. Braunform legt nach eigenen Angaben großen Wert auf einen hohen Anteil an Auszubildenden und schult diese in einer großen Auszubildendenwerkstatt an modernen CNC-Maschinen.

Das seit 1977 bestehende Familienunternehmen gehört heute mit 380 Mitarbeitenden zu den weltweit führenden Unternehmen für den Kunststoff-Formenbau im Bereich der Medizintechnik. Braunform fokussiert sich auf die Herstellung von Spritzgießwerkzeugen für Produkte, für die Kunststoff als Rohstoff alternativlos oder ressourcenschonender ist als andere Materialien. Das Unternehmen bietet dafür ein Full-Service-Engineering an.

Sieger der Kategorie „Externer Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende“

Bester „externer Werkzeugbau unter 50 Mitarbeitende“ ist Fassnacht Werkzeug-Formenbau aus Bobingen bei Augsburg. Als sehr positiv bewertete die Jury dort die gezielten Investitionen in den Maschinenpark zum langfristigen Erhalt seiner konkurrenzfähigen technologischen Leistungsfähigkeit. Dazu trägt auch die hochmoderne Fertigungshalle bei, die durch eine durchgehende Klimatisierung, viele Krananlagen und moderne Netzwerktechnik beste Arbeitsbedingungen schafft. Darüber hinaus profitieren die Mitarbeitenden von einer langjährigen familiären Zusammenarbeit und genießen ein hohes Maß an Eigenverantwortung.

Das 1990 gegründete Unternehmen löst komplexe Herausforderungen bei Spritzgießwerkzeugen und beliefert weltweit Kunden verschiedener Branchen – von Anwendungen aus den Branchen Automotive über Powertools und Medizintechnik bis hin zur Spielwarenproduktion. Fassnacht verfügt dazu über einen hoch automatisierten Maschinenpark mit breitem Technologiespektrum und einem soliden Mitarbeiterstamm mit langjähriger Berufserfahrung.

Bereits seit vielen Jahren nimmt Fassnacht am Wettbewerb Excellence in Production teil. Mehrfach war das Unternehmen dabei bereits Finalist und auch Sieger. Es misst Forschung und Entwicklung im Unternehmen einen hohen Stellenwert bei. Das inhabergeführte Familienunternehmen verzichte bewusst auf starkes Wachstum.

Bewerbungsphase für den Werkzeugbau des Jahres 2025 startet

Auch im kommenden Jahr werden sich die besten deutschsprachigen Werkzeug- und Formenbaubetriebe wieder untereinander messen. Start ist der 1. Dezember 2024. Dann können die Unternehmen den ersten Teil des Fragebogens mit einer geringen Anzahl zentraler Fragen ausfüllen.

Interessierte können sich schon jetzt unter www.excellence-in-production.de detailliert über den Wettbewerb informieren und vorab registrieren. Alle Teilnehmenden des Wettbewerbs erhalten eine individuelle Auswertung über ihre Stärken und Verbesserungspotenziale.

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