Technische Früchte des Einfallsreichtums
Fokus: Agrartechnik boomt. Beinahe ausgeschöpfte Optimierungspotenziale derzeitiger Maschinen führen nun zu ganz neuen Ideen. Die Hersteller sind zudem wachsam, auch was politisch initiierte Trends angeht.
„Man kann bereits heute den Weizen der übernächsten Ernte zu einem Preis verkaufen, der 30 % über dem Schnitt der letzten fünf Jahre liegt“, sagt Hubertus Paetow, Präsident der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG). Das ermöglicht Investitionen, weshalb die Landtechnikbranche boomt. Auch die Pandemie drückte die rege Nachfrage kein bisschen. Mit Chipkrise, steigenden Rohstoffpreisen und Lieferengpässen kämpfen die Hersteller zwar auch hier, generell aber ist die Stimmung gut. „Zudem agieren selbst die kleineren, mittelständischen Hersteller aus Deutschland inzwischen auf dem Weltmarkt, es gibt meines Wissens nach keinen mehr mit unter 50 % Exportanteil“, sagt Paetow. Daher sind die Fabriken nicht alleine von den hiesigen Höfen abhängig.
Steigende Betriebsmittelpreise zwingen die Branche zum Handeln
Trotzdem darf sich die Branche nicht ausruhen: Eine schon länger bekannte Herausforderung sind die immer weiter steigenden Betriebsmittelpreise, etwa bei Kunstdünger, Pflanzenschutzmitteln und Diesel. Daher sind die Hersteller natürlich bestrebt, hier technische Lösungen anzubieten, die mit weniger Aufwand zu gleichen oder sogar besseren Ergebnissen kommen.
„Da die Agrartechnik aber technologisch bereits sehr gut entwickelt ist, kann künftig nicht mehr mit so großen Verbesserungspotenzialen wie früher gerechnet werden“, sagt Markus Demmel, Vorsitzender der Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik im VDI. Ein neuer Traktor ist an der Zapfsäule natürlich sparsamer als betagte Modelle, er kann sich aber niemals rein über die Dieselersparnis amortisieren. Ähnlich verhält es sich bei Feldspritzen und Düngerstreuern.
Prozessketten rücken in den Fokus der Optimierer
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