Elektromobilität 25. Jan 2024 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 3 Minuten

Tesla: Elon Musk will 2025 ein billigeres Auto auf den Markt bringen

Mit hohem Tempo drängen Elektroautos chinesischer Hersteller auf die Weltmärkte. Jetzt kündigte Elon Musk an, ein preisgünstigeres Fahrzeug bauen zu wollen. Die Produktion scheint dabei eine wesentliche Rolle zu spielen.

Neue Produktionsprozesse in Teslas Gigafactorys sollen dabei helfen, ein preiswertes Elektroauto auf den Markt zu bringen, das der wachsenden Konkurrenz aus China standhalten kann.
Foto: Tesla Inc.

Tesla-Chef Elon Musk reagiert auf den wachsenden Druck durch chinesische Automobilhersteller und kündigt einen Billigtesla an. Auf einer Telefonkonferenz mit Investoren sagte er laut dem Onlinemagazin Wire am 24. Januar 2024: „Die chinesischen Autofirmen sind die wettbewerbsfähigsten Autofirmen der Welt.“ Zudem erklärte er: „Wenn keine Handelsschranken errichtet werden, werden sie alle anderen Autokonzerne der Welt in Grund und Boden stampfen. Sie sind extrem gut.“

Musk kündigte in dem Zusammenhang an, bereits 2025 ein preisgünstigeres Modell auf den Markt bringen zu wollen. Einen konkreten Verkaufspreis nannte er nicht. In seiner jüngsten Biografie hatte er gegenüber dem Autor Walter Isaacson erwähnt, dass er an ein Kompaktfahrzeug für einen Einstiegspreis von 25 000 $ denkt. Zum Vergleich: Das Model 3 verkauft Tesla derzeit in der Grundausstattung für über 35 000 $.

Tesla setzt auf neue Produktionsmethoden für billigere Pkw

Wie die Kostenreduzierung gelingen könnte, lässt sich aus den Aussagen vom Tesla Investor Day im März 2023 erahnen. Dort wurde bereits vom neuen Modell gesprochen, das in der grafischen Präsentation aber noch von einem Tuch bedeckt war. Neben der kleineren Bauform sollen vor allem neue Produktionskonzepte für Kostenreduzierungen sorgen. In einer Videozusammenfassung des Investorentages wird nach 14 min und 18 s genauer darauf eingegangen.

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Demnach teilt Tesla das Fahrzeug künftig in mehrere Funktionseinheiten auf, die parallel montiert und am Ende nur einmal zusammengefügt werden sollen. Typischerweise wird die Rohbaukarosserie im Automobilbau bisher vor dem Lackierprozess mit Türen sowie Front- und Heckklappen versehen. Danach wird alles wieder demontiert, um die Fahrzeuginneneinrichtung mit den großen Sitzen und der Armaturentafel durch die Tür- und Fensteröffnungen zu montieren. Der US-Autobauer setzt dagegen künftig auf gut zugängliche Module, von denen nur die nötigsten Elemente lackiert werden. Weil die Seitenteile und das Dach erst am Ende angebaut werden, bleibt dabei die Innenausstattung für die Montagearbeiten gut zugänglich. Auf diese Weise sollen die Kosten für die Produktion um 50 % sinken.

Eine wichtige Rolle dürfte beim neuen Fahrzeug auch das sogenannte Gigacasting spielen, das Tesla bereits für andere Modelle nutzt. Hierbei werden große Karosserieteile in einem Stück per Druckguss aus Aluminium produziert. Auch das spart Zeit und Montageaufwand. Deshalb setzen inzwischen auch andere Serienhersteller von Elektroautos auf dieses Konzept. Laut dem deutschen Produktionsexperten Günther Schuh eignet sich dieses Verfahren allerdings nur für Modelle mit Stückzahlen von über 1 Mio. Fahrzeugen pro Jahr.

Lesen Sie dazu auch: Karosseriebau im Vergleich – Was BMW und e.Volution anders machen als Tesla & Co.

Neuer Antriebsstrang für den künftigen Pkw von Tesla

Außerdem hatte Tesla bereits 2023 Neuerung am Fahrzeug angekündigt. Beispielsweise soll der Antriebsstrang angepasst werden. Nach Unternehmensangaben soll er dann kompatibel zu jeder Batteriechemie sein, um Abhängigkeiten von Lieferanten zu reduzieren. Außerdem war vom Verzicht auf einige Seltenerdmetalle die Rede. Die für Elektromotoren benötigten Rohstoffe sind zwar nicht so selten, wie der Name vermuten lässt, aber dafür derzeit von vielen Herstellern weltweit begehrt. Bis zu 25 % weniger dieser Rohstoffe will Tesla mit seiner neuen Generation von Permanentmagnetmotoren künftig benötigen und etwa 1000 € pro Fahrzeug sparen. Durch die Anpassungen soll die Antriebseinheit zudem um 20 % leichter werden.

Auch für den neuen Antriebsstrang hatte der Autobauer damals bereits optimierte Produktionskonzepte angekündigt. So solle die Fabrik dadurch 75 % weniger Raum benötigen und 65 % weniger kosten. Jetzt wird sich zeigen müssen, ob Tesla diese Zahlen auch in der Praxis erreichen kann. Nach vielen vollmundigen Ankündigungen in der Vergangenheit und erneut ausweichenden Antwortendes Tesla-Gründers – auch in Bezug auf die Entwicklung des humanoiden Roboters „Optimus“ – scheint das zumindest die Anleger nicht zu beeindruckten: Noch während Musk in der Telefonkonferenz am Mittwoch mit Analysten sprach, rutsche die Aktie nach Angaben der Presseagentur DPA tiefer ins Minus und verlor zum Ende des nachbörslichen Handels knapp 6 %.

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