VDW-Jahresbilanz 22. Jan 2025 Von Daniel Schilling Lesezeit: ca. 2 Minuten

Werkzeugmaschinen: Deutsche Produktion von China überholt

Die deutsche Werkzeugmaschinenproduktion ist rückläufig. Dennoch will Franz-Xaver Bernhard, Vorsitzender der Branchenvereinigung, nicht schwarzmalen. Mittelfristig sieht er die Branche wieder im Aufwind.

Im vergangenen Jahr ist die Produktion von Werkzeugmaschinen gegenüber 2023 zurückgegangen. Dennoch sieht sich die Branche international weiterhin gut aufgestellt.
Foto: M. Ciupek

In Deutschland ist die Produktion von Werkzeugmaschinen 2024 nach Schätzung von Oxford Economics, Prognosepartner des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW), um 4 % auf rund 14,8 Mrd. € gesunken. Ein Jahr zuvor konnte die Branche ihre Produktion in Deutschland hingegen noch um 9 % auf 15,4 Mrd. € ausweiten, hieß es auf der VDW-Jahrespressekonferenz am Montag (20. 1. 2025) in Frankfurt am Main. Ergänzend dazu wuchs der Output in den ausländischen Produktionsstätten überproportional um 13 % auf 3,8 Mrd. €. Er machte damit ein Viertel der globalen Maschinenproduktion deutscher Hersteller aus.

Auch wenn sich die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen 2025 stabilisiert und sich die Rahmenbedingungen etwas verbessern, wird die Produktion deutlich zurückgehen. Der VDW erwartet ein Minus von 10 % auf dann 13,3 Mrd. €.

Deutsche Werkzeugmaschinenproduktion von China überholt

Das sind nur einige Zahlen aus dem aktuellen Jahresbericht, den Franz-Xaver Bernhard, Vorsitzender des VDW, der Presse am Montag in Frankfurt am Main präsentierte. Der Bericht spiegelt das aktuell schwierige Marktumfeld für die Investitionsgüterbranche wider – zeigt aber auch eine immer noch sehr starke Marktposition und Perspektiven für eine wirtschaftliche Erholung auf.

2024 belegten die deutschen Hersteller in der Produktion Platz zwei hinter China und im Export Platz eins gleichauf mit China. Bei deutschen Herstellern gibt es jedoch Zweifel, ob die Zahlen aus China den gleichen Kriterien entsprechen wie die eigenen.

Als positiv wird bewertet, dass die Hersteller hierzulande auch in schwierigen Zeiten mit rund 3 % ihres Umsatzes stabil in Forschung und Entwicklung investierten. Bis November 2024 hat die Industrie ihre Beschäftigung leicht ausgebaut, auf nun rund 65.300 Mitarbeitende. „Auf diesem Fundament können die Unternehmen Nachfrageschwankungen gut bewältigen. Das haben sie in früheren Schwächephasen oft genug bewiesen“, resümiert Bernhard.

Werkzeugmaschinenbranche fordert politische Reformen

Dennoch brauchen sie Rückenwind aus der Politik. Die neue Regierung muss nach der Bundestagswahl Ende Februar die Weichen mit einem überzeugenden Plan für mehr Wirtschaftswachstum sehr zügig stellen, fordert der VDW-Vorsitzende. Bürokratie abbauen, Digitalisierung vorantreiben, Energiekosten und Steuern senken, Bildung verbessern und Infrastruktur sanieren, stehen ganz oben auf der Agenda. „Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, Corporate Social Responsibility Directive (CSRD), Cyber Resilience Act, europäische Entwaldungsverordnung und wer weiß, was noch, überfordern die Unternehmen“, beschreibt Bernhard die Lage. Je nach Unternehmensgröße müssen sie für die Dokumentation zwischen 1 % und 3 % ihres Umsatzes aufwenden – Geld, das für Investitionen fehle.

Diversifizierung von Märkten und Kundenbranchen bietet Potenzial

Rund die Hälfte der deutschen Exporte geht in die europäischen Nachbarländer. Mit 450 Mio. kaufkräftigen Konsumenten allein in der EU und einer beginnenden Erholung der Industrieinvestitionen bleibt Europa ein interessanter und attraktiver Absatzmarkt. Dort sind deutsche Hersteller bestens etabliert, genießen einen sehr guten Ruf und sind nahe beim Kunden. „Dieses Potenzial kann in Zukunft noch stärker ausgeschöpft werden“, empfiehlt der VDW-Vorsitzende.

Die EU-Kommission will den Aufbau wettbewerbsfähiger Industrien unterstützen, etwa im Digitalbereich. Im Mittelpunkt steht die Entwicklung einer kreislauforientierten und krisenfesten Wirtschaft, die Forschung und Innovation fokussiert. Impulse für die Fertigung entstehen durch Investitionen in Modernisierung und Ersatzbedarf.

Das europäische Investitionsgeschehen ist breit gefächert. Besonders dynamisch investieren Luftfahrt und Rüstungsindustrie in Großbritannien, Frankreich und Deutschland. Investitionen in den Ausbau der Solarenergie sowie in die Wasserstoff- und Batteriefertigung fokussieren Spanien, Italien und Portugal. In Skandinavien, Großbritannien und den Niederlanden dominiert die Windenergie. In Italien werden weitere Steuergutschriften für Investitionen in der Industrie erwartet. Die Nachfrage sollte daher im laufenden Jahr wieder etwas anziehen.

Mit Material vom VDW

https://www.vdi-nachrichten.com/technik/produktion/wie-hersteller-von-werkzeugmaschinen-internationale-standards-vorantreiben/

https://www.vdi-nachrichten.com/technik/produktion/wie-hersteller-von-werkzeugmaschinen-internationale-standards-vorantreiben/

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