Arianespace setzt Raketenstart in Baikonur aus
Die Zusammenarbeit mit der russischen Agentur Roskosmos und die gemeinsame Nutzung der Sojus-Rakete liegen auf Eis.
Der europäische Raketendienstleister Arianespace hat den Start einer Sojus-Rakete vom Kosmodrom Baikonur auf unbestimmte Zeit verschoben. Der Start war für den 4. März geplant gewesen und hätte 36 Satelliten der OneWeb-Konstellation transportiert. „Arianespace hält sich streng an die Sanktionen der internationalen Gemeinschaft (EU, USA und Vereinigtes Königreich)“, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Damit ist die Zusammenarbeit zwischen Arianespace und der russischen Raumagentur Roskosmos bei der Nutzung der russischen Sojus-Rakete auf Eis gelegt. Roskosmos hatte bereits kurz nach der Invasion der Ukraine seine Beschäftigten vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abgezogen und weitere Sojus-Starts verweigert. „Die erfolgreiche Zusammenarbeit ist durch die einseitige Entscheidung von Roskosmos herausgefordert“, schrieb Arianespace.
Hauptkunde OneWeb
Arianespace nutzt die Sojus zusätzlich zu den beiden europäischen Trägerraketen Vega und Ariane 5. Die Sojus ist die kostengünstigste Option für mittelgroße Satelliten und wird zusätzlich für Konstellationssatelliten genutzt. Die Fregat-Oberstufe ist wiederzündbar und kann deshalb mehrere Aussetzpunkte im Orbit anfliegen.
Größter Kunde ist mit über 20 Starts der britische Satellitenkonzern OneWeb. Dessen Starts sind auf drei Weltraumbahnhöfe verteilt: Kourou, Baikonur und Vostochny (Russland). Wie es mit dem OneWeb-Programm weitergeht, ist nun unklar.
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