Rückschlag im All: Astrobotics Mission zur kommerziellen US-Mondlandung gescheitert?
Eine Raumfahrtmission aus den USA mit dem Vorhaben, erstmals kommerziell auf dem Mond zu landen, scheint anfangs nicht erfolgreich gewesen zu sein.
Astrobotic, ein Unternehmen aus Pittsburgh, gab bekannt, dass es kurz nach dem Montagsstart zu einem technischen Problem kam. Zuerst verlief der Start wie geplant und die Systeme arbeiteten wie vorgesehen. Ein privates Unternehmen aus den USA plante den Weg für die erste kommerzielle Mondlandung zu ebnen. „Leider gab es dann eine Störung, die verhindert hat, dass Astrobotic eine stabile, der Sonne zugewandte Position einnehmen konnte.“
Störung des Antriebssystems als Ursache
Es wurde kurz darauf berichtet, dass die wahrscheinliche Ursache für das Problem eine Störung des Antriebssystems sei. Sollte dies bestätigt werden, könnte die geplante sanfte Landung auf dem Mond gefährdet sein. Des Weiteren war der Batterieladestand zeitweise niedrig, bis es gelang, die Kapsel so auszurichten, dass die Batterie wieder aufgeladen wurde.
Astrobotic gab später bekannt, dass es Anzeichen für einen Treibstoffaustritt gebe. „Das Team arbeitet daran, den Verlust zu kontrollieren. Aufgrund der aktuellen Lage konzentrieren wir uns darauf, die wissenschaftlichen Daten zu maximieren, die wir erfassen können. Wir prüfen derzeit verschiedene alternative Missionsansätze.“
„Jeder Erfolg und jeder Rückschlag sind Möglichkeiten, zu lernen und zu wachsen“, sagte Nasa-Manager Joel Kearns dazu. „Wir werden diese Lektion nutzen, um unsere Anstrengungen zur Erforschung, Exploration und kommerziellen Entwicklung des Mondes voranzutreiben.“
Der unbemannte Lander namens Peregrine von Astrobotic sollte gestern (8. Januar) (frühestens um 8:18 Uhr MEZ) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral starten und Ende Februar auf dem Mond landen. Für den Start wird eine Rakete vom Typ Vulcan Centaur des US-Herstellers ULA verwendet.
Laut Informationen der dpa plante die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit der Peregrine Mission 1, die Reisen ihrer Astronauten zum Mond vorzubereiten und mehrere Messinstrumente mitzusenden. Ziel ist es, die Mondexosphäre sowie das Oberflächenmaterial des Erdtrabanten genauer zu untersuchen.
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Technische Details des Peregrine Landers
Die Peregrine Mission 1 hat eine Höhe von etwa 1,9 m und eine Breite von ungefähr 2,5 m. Es handelt sich um einen rechteckigen Körper, der auf vier Beinen steht. Der Hauptteil des Landers besteht aus Aluminium und ist in vier Abschnitte unterteilt. Für den Antrieb sorgen fünf Talos-150-Düsen an der Unterseite des Landers, die Treibstoff und ein Oxidationsmittel verwenden. Vier Gruppen von Lageregelungsdüsen helfen bei der Ausrichtung, und Sensoren am Boden des Landers helfen bei der Navigation.
Die Energie (bei 28 V, max. 480 W) wird von GaInP/GaAs/Ge-Triple-Junction-Solarzellen erzeugt, die auf einer 1,8 m2 großen Fläche oben auf dem Lander montiert sind und in Lithium-Ionen-Batterien mit einer Kapazität von 840 Whr gespeichert werden. Die Kommunikation (X-Band Downlink, S-Band Uplink) erfolgt über Antennen mit mittlerer und niedriger Verstärkung sowie WLAN-Antennen. Die Temperaturregelung erfolgt über Radiatoren und mehrschichtige Isolationsdecken, heißt es auf der Nasa-Seite.
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Erst im April hatte eine japanische Firma bei einer vergleichbaren Mission einen Rückschlag erlitten. Der Kontakt zur Sonde ging verloren. Ispace vermutet, dass ihr Lander unkontrolliert auf die Mondoberfläche zusteuerte. (dpa/ili)