Erster erfolgreicher Linear-Aerospike-Triebwerkflug
Dem deutschen Start-up Polaris Spaceplanes gelang nach eigenen Angaben der erste erfolgreiche Flug eines Linear-Aerospike-Triebwerks mit seinem Demonstrator MIRA II. Der als historisch bezeichnete Test zeigte die Einsatzfähigkeit des innovativen 1-kN-LOX/Kerosin-Triebwerks.
Das deutsche Luft- und Raumfahrtunternehmen „Polaris Raumflugzeuge“ hat nach eigenen Angaben einen Meilenstein in der Fluggeschichte gesetzt. Mit dem erfolgreichen Erstflug ihres Demonstrators MIRA II soll das Team es geschafft haben, das erste Linear-Aerospike-Triebwerk im Flug zu zünden und zu betreiben. Das teilte Polaris auf der Social-Media-Plattform Linkedin mit. „Der Flug fand über der Ostsee, unweit des Flughafens Peenemünde, statt.“
„Wir sind unglaublich stolz auf diese Leistungen und freuen uns auf die nächste Reihe von Flugkampagnen, die den Einsatzbereich des Triebwerks und das Leistungsvermögen des Fahrzeugs schrittweise erweitern werden“, heißt es im Post.
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Flug mit reduzierter Treibstoffladung
Aus Sicherheitsgründen soll der Aerospike-Flug mit reduzierter Treibstoffladung (229 kg Startmasse des Fahrzeugs) gestartet sein. Das Team begrenzte dabei die Brenndauer beim Flug auf 3 s und betrieb das Triebwerk mit reduziertem Kammerdruck. „Dennoch erlebte MIRA II eine Beschleunigung von 4 m/s², was einem Schub von 900 N entspricht, und gewann gleichzeitig an Höhe“, schreibt Polaris. Der gesamte Flug dauerte dreieinhalb Minuten und legte eine Strecke von mehr als 10 km zurück.
Flugfähigkeit soll weiter ausgebaut werden
Die Testserie wurde im hohen Tempo durchgeführt: Am 25. Oktober fand der Erstflug unter Turbinenschub statt, gefolgt von zwei weiteren Testflügen in den folgenden Tagen. Bereits am 28. Oktober wurde das Aerospike-Triebwerk integriert, und nach einem Rolltest am Mittag des 29. Oktober hob MIRA II am selben Tag mit dem Aerospike-Antrieb erstmals ab.
Als nächstes will das Bremer Unternehmen Polaris die Einsatzgrenzen des Triebwerks sowie die Flugfähigkeiten von MIRA II und seiner Zwillingsschwester MIRA III weiter ausbauen.