ESA-Astronaut Matthias Maurer: bis 2030 könnte Deutscher auf dem Mond landen
Der ehemalige ISS-Astronaut Matthias Maurer spricht sich zugleich gegen die Besiedlung des Monds aus. Dass Menschen zum Mars fliegen, sieht er skeptisch – aufgrund von Erfahrungen am eigenen Körper.
Der Astronaut Matthias Maurer rechnet damit, dass noch in diesem Jahrzehnt ein Deutscher auf dem Mond landet. „Wenn ich spekulieren muss, dann würde ich sagen, dass im Jahr 2030 der oder die erste Deutsche auf dem Mond stehen wird“, sagte Maurer der Augsburger Allgemeinen (Montag).
In der europäischen Weltraumorganisation ESA seien es vor allem die drei Staaten Deutschland, Frankreich und Italien, die sich in der „bemannten“ Raumfahrt engagierten, „also auch finanziell“, so Maurer. Diese drei Staaten seien die Hauptakteure in der Kooperation mit der Nasa in deren Mondprogramm Artemis. „Darum werden bis 2030 auch Astronautinnen und Astronauten aus Europa den Mond besuchen“, sagte Maurer. Er selber würde gerne zum Mond fliegen.
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Maurer: Mondbesiedelung nicht sinnvoll
Eine Mondbesiedelung hält Maurer hingegen für nicht sinnvoll. „Ich würde mit dem Mond eher wie mit der Antarktis heute umgehen. Wissenschaftlich erforschen, wenigen nachhaltigen Tourismus zulassen, aber nicht besiedeln und keinen Raubbau betreiben“, sagt er in dem Zeitungsinterview.
Marsmission mit Crew medizinisch fragwürdig
Missionen, die eine Crew zum Mars führen würden, sieht der ehemalige ISS-Astronaut Maurer skeptisch – auch aufgrund von Erfahrungen am eigenen Körper. „Im Laufe meines sechsmonatigen Aufenthaltes im All hat sich mein Körper verändert“, sagte er. „Es sammelte sich mehr Flüssigkeit im Kopf, der Hirndruck erhöhte sich, weil die Schwerkraft fehlte. Das führte bei mir zu einer Ödembildung in den Augen, die bei mir zum Glück reversibel war.“ Bei einem fast zweijährigen Flug zum Mars und zurück sei die Belastung noch einmal höher.
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Ein weiteres Problem sieht er in der starken Strahlung, die die Crew außerhalb des schützenden Erdmagnetfelds trifft. „Es macht keinen Sinn, zum Mars zu fliegen und die Astronautinnen und Astronauten kommen dort blind und krebskrank an“, sagte Maurer.