ESA-Satellit tritt unkontrolliert in die Erdatmosphäre ein
Der ausgediente Satellit ERS-2 stürzt in den kommenden Tagen ab. Laut ESA wird er größtenteils verglühen; das Risiko, dass Menschen zu Schaden kommen sei sehr gering.Unsicherheit der Prognose bleibt
Der große Erdbeobachtungssatellit ERS-2 wird noch im Februar in die Erdatmosphäre eintreten. Das teilte die Betreiberin mit, die europäische Weltraumorganisation ESA. Die ESA hat auf den Satelliten keinen Einfluss mehr: ERS-2 wird unkontrolliert abstürzen.
ERS-2 wog beim Start ohne Treibstoff 2516 kg, zuletzt waren es aufgrund natürlicher Degradationsprozesse etwas weniger: 2294 kg. Objekte dieser Größenordnung treten als Folge der Raumfahrt etwa alle ein bis zwei Wochen in die Erdatmosphäre ein. Die ESA geht davon aus, dass der Satellit beim Absturz in der Erdatmosphäre weitestgehend verglüht.
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Bislang lässt sich nicht exakt vorhersagen, wann und wo der Satellit anfängt zu verglühen. Je tiefer der Satellit fliegt, desto dichter die Atmosphäre. Allerdings ist die exakte lokale Dichte in den relevanten Atmosphärenschichten kaum bekannt. Die ESA gibt den berechneten Absturzzeitpunkt, Mittwoch, 12:15 Uhr MEZ, deshalb mit einer Unsicherheit von 15 Stunden an.
ERS-2 wurde 1995 gestartet und galt lange als einer der technisch aufwendigsten Satelliten der ESA-Flotte. 2011 wurde er passiviert (Batterien und Tanks wurden entleert) und außer Betrieb gestellt. Der Orbit wurde von ursprünglich 785 km auf 573 km Bahnhöhe abgesenkt. Seitdem rast ERS-2 seinem unausweichlichen Ende entgegen.