Asteroiden 02. Okt 2024 Von Iestyn Hartbrich Lesezeit: ca. 2 Minuten

Hera-Sonde startet, um Krater auf Asteroiden zu vermessen

Die Nasa hat ein Projektil in einen Asteroiden geschossen. Die europäische Mission Hera soll nun ergründen, wie der Gesteinsbrocken im Innern aufgebaut ist – und wie sich die Erde dagegen schützen lässt.

Die ESA-Sonde Hera scannt den Asteroiden Didymoon.
Foto: ESA

Als die Nasa am 26. September 2022 in Bruce-Willis-Manier das Projektil Dart voll in den Asteroiden Dimorphos gesteuert hat, war die große Frage: Ist er monolithisch aufgebaut wie ein Barren Stahl oder porös wie ein Korallenriff? Erste Analysen der Kameradaten haben ergeben: weder noch. Die besten Übereinstimmungen mit den Sensordaten ergeben sich, wenn Dimorphos als Haufen losen Gerölls simuliert wird.

Die ESA-Sonde Hera soll nun zum Schauplatz des Einschlags fliegen, um Genaueres herauszufinden. Der Start der Falcon-9-Rakete mit der Sonde an Bord ist für den 7. Oktober geplant.

Hera: Doppelmission zur planetaren Verteidigung

Dart und Hera sind zwei Missionen, die gemeinsam geplant worden sind. Sie zielen auf die planetare Verteidigung ab. Denn dass ein großer Asteroid die Erde trifft, gilt es zu verhindern. Was sonst geschehen könnte, lässt sich am Aussterben der Dinosaurier vor annähernd 65 Mio. Jahren ablesen. Alle Objekte mit Durchmessern jenseits von 140 m gelten als potenziell katastrophal für die Erde.

Die Abwehrstrategie im Falle von Dart: Ablenkung aus der Bahn. Die Nasa wollte wissen, ob man Asteroiden gezielt von ihrem Kurs auf die Erde ablenken kann.

Viel Grundlagenforschung ist dafür nötig. Und da kommt Hera ins Spiel. Bislang ist über den Aufbau von Asteroiden – so sie sich denn alle ähnlich sind – wenig bekannt. Auch über ihr Stoßverhalten, also über ihre Reaktion auf Beschuss, lässt sich bislang wenig sagen. Hera wird deshalb Dimorphos mit Kameras beobachten.

Didymos und Didymoon – die idealen Studienobjekte

Dimorphos wurde aus zwei Gründen ausgewählt. Erstens gehört er zu einer großen Gruppe von Asteroiden, die sich der Erde auf ihren elliptischen Bahnen um die Sonne stark annähern. Das bedeutet: Er ist mutmaßlich sowohl repräsentativ als auch gut erreichbar.

Zweitens ist Dimorphos nicht allein. Mit 160 m Durchmesser umkreist er als eine Art Mond einen größeren Asteroiden: Didymos. Dimorphos wird deshalb auch Didymoon genannt. Das Wichtige daran: Die gegenseitige Anziehungskraft reicht aus, um die beiden zusammenzuhalten, auch nach dem Einschlag. Das erleichtert die Beobachtungen.

Vor dem Einschlag umkreisten die beiden Asteroiden einander mit einer Periode von elf Stunden und 55 min. Seitdem sind es 33 min weniger. „Die für eine solche Bahnänderung nötige Energie ist um das Zwei- bis Fünffache größer als die Einschlagenergie von Dart“, erläutert die Berner Weltraumforscherin Sabina Raducan, die die Crashdaten ausgewertet hat. Eine wichtige Rolle müsse deshalb zusätzlich der Rückstoß der beim Einschlag herausgeschleuderten Asteroidentrümmer gespielt haben. Und diese könnten die Kameras der Hera-Sonde beobachten.

Zwei Cubesats – und ein Ende in Hitze

Hera fliegt in Begleitung der beiden Cubesats Apex und Juventas. Anders als zum Beispiel auf der Internationalen Raumstation werden diese besonders sachte vom „Mutterschiff“ Hera getrennt. Heißt: Relativgeschwindigkeiten im Bereich von cm/s. Apex und Juventas würden aufgrund der geringen Gravitation sonst an Dimorphos und Didymos vorbeirauschen.

Zum Ende der Mission sind drei Landungen geplant. Hera geht auf dem Hauptasteroiden nieder, die beiden Cubesats enden auf dem Mond. Und dort werden sie schnell ihrer Kommunikationsfähigkeiten beraubt. Im Tageslicht bei 200 °C werden sie gegrillt.

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