Airbus 13. Nov 2023 Von Iestyn Hartbrich Lesezeit: ca. 1 Minute

Mit Magneten und Drallrädern gegen Weltraumschrott

Der Airbus-Konzern hat einen Aufräumdienst für Satelliten und Oberstufen entwickelt. Nun muss sich das Gerät unter Weltraumbedingungen bewähren.

CAD-Zeichnung des Detumblers. Das Gerät soll magnetisch an Satelliten andocken und mit Drallrädern ihre Rotation stoppen. Grafik: Airbus

Das Raumfahrtunternehmen Airbus hat einen Mechanismus entwickelt, der ausgediente Satelliten und Raketenstufen im Orbit unter Kontrolle bringen soll. Das Abbremsen trudelnder und rotierender Objekte gilt als technische Grundvoraussetzung dafür, dass in einem zweiten Schritt Weltraumschrott abgeschleppt oder zum Absturz gebracht werden kann.

Lesetipp: Warum Weltraumschrott ein Problem ist und was sich dagegen tun lässt

Der sogenannte Detumbler (deutsch: Enttrudler) wurde am Wochenende in einen erdnahen Orbit gebracht, als Teil einer Mission der französischen Weltraumagentur Cnes. Er soll seine Fähigkeiten Anfang 2024 anhand des französischen Satelliten Exo-0 demonstrieren. Airbus zufolge soll dieser dafür in künstliches Trudeln versetzt werden.

Wie ein Kompass im Erdmagnetfeld

Der Detumbler wiegt nach Airbus-Angaben 100 g. Er soll magnetisch am Ziel festmachen und anschließend die Drehbewegung des Schrottobjekts stoppen. „Die Magneten interagieren mit dem Erdmagnetfeld. Wenn der Satellit fliegt wie gewünscht, wirkt das Drallrad wie ein Kompass, der dem Erdmagnetfeld immer folgt. Aber wenn der Satellit zu trudeln beginnt, induziert das Rad kleine Wirbelströme, die die Drehbewegung dämpfen“, erläutert Airbus die Funktionsweise.

Die Umlaufbahn des Schrottobjekts – also die Bahnhöhe und -geschwindigkeit – ändert sich nicht. Es wird nur die Voraussetzung geschaffen, dass der Abschleppdienst andocken kann.

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