Viper sollte nach Wasser suchen 18. Jul 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Nasa streicht geplanten Mond-Rover

Die Nasa erlebt derzeit einige Rückschläge: Kürzlich musste die geplante bemannte Mondlandung verschoben werden, und auch der Start der Raumsonde Europa Clipper zum Jupitermond steht möglicherweise vor Verzögerungen. Und jetzt das: Der geplante Mond-Rover wird komplett gestrichen.

Die Nasa steht vor mehreren Herausforderungen: Die nächste bemannte Mondlandung wurde kürzlich verschoben, und auch der Start der Raumsonde Europa Clipper zum Jupitermond könnte sich verzögern. Nun gibt es einen weiteren Rückschlag: Der geplante Mond-Rover Viper wird komplett gestrichen.
Foto: NASA/Daniel Rutter

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa schickt vorerst nun doch keinen Rover zum Mond. Nach „ausgiebiger interner Überprüfung“ werde das Projekt namens „Viper“ (Volatiles Investigating Polar Exploration Rover) beendet, teilte die Nasa bei einer Pressekonferenz mit. Als Gründe nannte die Raumfahrtagentur unter anderem die bereits erfolgte und möglicherweise auch noch künftig anstehende Zunahme der Kosten und die Verzögerung des Starttermins.

Eigentlich hätte der schon weitgehend gebaute Rover bereits 2022 auf dem Mond landen sollen. Dann war ein Start gegen Ende dieses Jahres anvisiert worden. Zuletzt war die Nasa von September 2025 ausgegangen. Der Viper-Roboter hätte am Südpol des Mondes herumrollen und mit einem Bohrer auch Bodenproben nehmen sollen. Der Start hätte mithilfe der privaten Raumfahrtfirma Astrobotic erfolgen sollen.

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Der Rover solle nun auseinandergebaut und die Teile anderweitig verwendet werden, hieß es von der Nasa. „Unser weiterer Weg wird die in Viper geflossene Technologie und Arbeit maximal ausnutzen und gleichzeitig wichtige Gelder zur Unterstützung unseres robusten Mond-Portfolios bewahren“, sagte Nasa-Managerin Nicola Fox.

Ambitioniertes Mond-Programm

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Artemis-Programm will die Nasa erstmals seit mehr als einem halben Jahrhundert wieder Menschen auf den Mond bringen – darunter auch den ersten nicht weißen Menschen und die erste Frau. Das langfristige Ziel von Artemis ist die Errichtung einer permanenten Mondbasis als Grundlage für Missionen zum Mars.

Die eigentlich für November 2024 geplante bemannte Mondumrundung „Artemis 2“ musste die Nasa allerdings gerade wegen Problemen mit Rakete und Raumschiff auf September 2025 verschieben, die geplante bemannte Mondlandung „Artemis 3“ auf September 2026. Konkurrenzdruck gibt es dabei von China, das bis 2030 Menschen auf den Mond bringen will.

Start zum Jupiter-Mond: Bauteile der Sonde zu anfällig?

Auch der Start der Nasa-Raumsonde Europa Clipper zum Jupitermond Europa  könnte sich wegen technischer Schwierigkeiten verzögern. Bestimmte elektronische Bauteile hielten womöglich die heftige Strahlung am Jupiter nicht aus, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Nach Abschluss der Versuche mit den Transistoren – wahrscheinlich gegen Ende Juli – wolle man weitere Informationen geben.

Jupiters Strahlungsgürtel hat eine so harte Strahlung, dass ungeschützte elektronische Komponenten schnell beschädigt werden. Der Gasriese ist der Planet mit dem mit Abstand stärksten Strahlungsgürtel in unserem Sonnensystem. Sein Magnetfeld ist rund 20-mal so stark wie das der Erde.

Eigentlich sollte die Sonde im Oktober Richtung Jupiter aufbrechen und 2030 ankommen. Sie soll bei mehreren Vorbeiflügen untersuchen, ob auf dem Jupitermond Europa möglicherweise Voraussetzungen für Leben herrschen. (dpa/mv)

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