Pflaster aus Biotinte
Das DLR hat unter Weltraumbedingungen untersucht, wie sich mit gedruckten menschlichen Zellen Wunden versorgen lassen.
Wie sich Hautwunden mit Biotinte versorgen lassen, hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf der ISS untersucht. Das langfristige Ziel der Bioprint FirstAid liegt darin, Wunden mit einer Schicht gedruckter menschlicher Zellen abzudecken wie mit einem Heftpflaster. „Mit Bioprint FirstAid wurde diese innovative Technologie nun erstmalig unter Weltraumbedingungen getestet“, sagt der DLR-Projektleiter Michael Becker. „Bioprinting ist ein wichtiger Schritt hin zu personalisierter Medizin im All und auf der Erde.“
Das Experiment ist Bestandteil des Forschungsprogramms „Cosmic Kiss“ des deutschen Astronauten Mathias Maurer. Maurer nutzte einen Drucker mit Handgriff, Druckkopf und zwei Tintenkartuschen, in denen die pflasterartige Wundabdeckung hergestellt wird. Menschliche Zellen kamen in diesem ersten Schritt nicht zum Einsatz. „Das Technologieexperiment wird im ersten Schritt noch keine echten menschlichen Zellen, sondern fluoreszierende Mikropartikel einsetzen,“ erläutert Becker. „Die Erkenntnisse sollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern helfen, die Technik weiterzuentwickeln und für Patientinnen und Patienten anwendbar zu machen.“
Wundversorgung an entlegenen Orten
Laut DLR ist das Handgerät sowohl für den Einsatz in irdischen Arztpraxen und Kliniken geeignet, als auch für die Behandlung an schwer zugänglichen Orten. Dazu zählen der Weltraum, aber auch Forschungsstationen, zum Beispiel in der Antarktis.
Nach dem Experiment wurden die gedruckten Pflaster für weitere Tests mit einem Raumfahrzeug zur Erde zurückgebracht. Forschende der TU Dresden führen aktuell terrestrische Vergleichsexperimente durch, anhand derer die ISS-Pflaster überprüft werden können.
Das DLR will am 15. und 16. März in Dresden einen Workshop zum Thema „Bioprinting in space“ organisieren.