Wegen eines Sauerstoffventils 06. Mai 2024 Von Iestyn Hartbrich Lesezeit: ca. 2 Minuten

Nasa: Erster bemannter Raumflug mit Starliner abgesagt

Das Starliner-Raumschiff sollte längst Crews zur Internationalen Raumstation transportieren. Kurz vor dem ersten bemannten Testflug am Dienstag sind neue technische Problem aufgetreten.

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Die erste bemannte Starliner-Kapsel an Bord der US-Trägerrakete Altas V.
Foto: IMAGO/UPI Photo

Ein Sauerstoffventil an der „Atlas V“-Rakete müsse untersucht werden, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa zur Begründung für das Absagen des Testflugs mit.

Die beiden Nasa-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams hätten die Starliner-Kapsel wieder verlassen und seien in ihr Crew-Quartier am Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida zurückgekehrt. Ein neues Datum für den zuvor schon mehrmals verschobenen Testflug wurde zunächst nicht mitgeteilt.

Ganz ursprünglich war der erste bemannte Flug für 2017 geplant … Nach einer Reihe von Pannen hätte am Dienstag der Starliner nun mit sieben Jahren Verspätung starten sollen. Die Nasa-Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams waren am Mittwoch auf der Internationalen Raumstation ISS erwartet worden, wo sie eine Woche lang hätten bleiben sollen.

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Konkurrent SpaceX hat Boeing überholt

Der Starliner ist neben der bemannten Dragon-Kapsel des SpaceX-Konzerns eins von zwei Raumschiffen, deren Entwicklung die Nasa nach dem Ende des Spaceshuttle-Programms in Auftrag gegeben hat. Zwischenzeitlich waren alle Crews der ISS mit der russischen Soyuz-Kapsel gestartet und zur Erde zurückgekehrt. Die Crew-Version der Dragon ist bereits 2020 erfolgreich geflogen. Inzwischen ist die achte Crew an Bord der ISS.

Der Starliner wird von Boeing gebaut und wurde erstmals 2019 getestet – ohne Crew. Allerdings kam die Kapsel niemals an der ISS an. Drei Jahre später gelang ein unbemannter Testflug, danach traten zahlreiche technische Probleme auf.

Raumschiff teilweise wiederverwertbar

Das Raumschiff ist teilweise wiederverwertbar. An Bord der 3 m hohen Kapsel können bis zu sieben Crew-Mitglieder ins Weltall fliegen, im Normalfall sind vier vorgesehen. Unter der Kapsel befindet sich ein Servicemodul, in dem der Antrieb und die Stromversorgung untergebracht sind. Anders als die Crew-Dragon landet die Kapsel auf dem Land und nicht auf dem Wasser. Die Kapsel ist bis zu zehnmal wiederverwertbar, das Servicemodul verglüht beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre. Das Servicemodul verfügt über 20 Kleintriebwerke mit jeweils 2,2 kN Schub, mit denen Bahnänderungen vorgenommen werden können. Das Raumschiff ist für Flüge von einem Tag bis zweieinhalb Tagen ausgelegt.

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