Europas Zugang zum Weltall 13. Feb 2024 Von Dominik Hochwarth Lesezeit: ca. 2 Minuten

Teile der Ariane-6-Trägerrakete auf dem Weg zum Weltraumbahnhof

Derzeit steht Europa ohne eigenen Zugang zum Weltraum da. Das soll sich noch 2024 ändern. Zentrale Teile der Trägerrakete Ariane 6 sind auf dem Weg zum Weltraumbahnhof. Mit vier Jahren Verspätung.

Die Oberstufe der Ariane 6 wurde in Bremen montiert, nun ist sie auf dem Weg zum Weltraumbahnhof.
Foto: ArianeGroup/Frank T. Koch/Hill Media Gmb

2024 könnte ein wichtiges Jahr für die europäische Raumfahrt werden, insbesondere wenn der erste Start der neuen Trägerrakete Ariane 6 gelingt. Ursprünglich war der Start bereits für 2020 geplant, musste aber mehrfach verschoben werden. Durch die Ausmusterung der Vorgängerrakete Ariane 5 und die Probleme mit der kleineren Vega C ist Europa derzeit ohne verlässlichen Zugang zum Weltraum. Doch das könnte sich bald ändern, denn die ersten Bauteile der Ariane 6 sind auf dem Weg zum europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana.

Haupt- und Oberstufe sind unterwegs

Die Haupt- und Oberstufe der europäischen Trägerrakete Ariane 6 befinden sich nun auf dem Weg zum europäischen Weltraumbahnhof. Der Transport erfolgt durch den Segelfrachter „Canopée“, der mit den Raketenstufen beladen den französischen Hafen Le Havre verlassen hat. Das teilte der Hersteller Arianegroup am Montag, den 13. Februar, mit.

Auch interessant: Die Ariane 6 kommt spät, zu spät?

Martin Sion, der Leiter von Arianegroup, betonte die Bedeutung dieses Schrittes: „Die Auslieferung der Stufen für diese erste Ariane 6 ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Erstflug und zur anschließenden kommerziellen Nutzung der neuen europäischen Schwerlastrakete.“ Der Jungfernflug der Ariane 6 ist für einen Zeitraum zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli geplant.

Ariane 6 deutlich günstiger als ihre Vorgängerin

Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die von 1996 bis Sommer 2023 in Betrieb war. Sie ist für den Transport von Satelliten für kommerzielle und staatliche Kunden konzipiert und zeichnet sich durch geringere Kosten als ihre Vorgängerin aus.

Mit der Neuentwicklung soll die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Raumfahrt gestärkt werden. Der erste Start war ursprünglich für 2020 geplant. Die Oberstufe wurde im Bremer Werk der Arianegroup montiert, die Hauptstufe im französischen Les Mureaux. Ende des Monats sollen die Raketenteile in Kourou, Französisch-Guayana, eintreffen und dort zum zentralen Raketenkörper zusammengefügt werden.

Bislang 28 Flüge geplant

Für die neue Trägerrakete Ariane 6, die noch vor Ende 2024 ihren ersten kommerziellen Einsatz haben soll, sind bereits 28 Flüge geplant. Die Europäische Weltraumorganisation (ESA) plant, Anfang nächsten Jahres erstmals eine große Mission mit dieser Rakete zu starten. Laut Toni Tolker-Nielsen, ESA-Direktor für Raumtransport, soll die Ariane 6 bis mindestens Mitte der 2030er-Jahre genutzt werden.

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Derzeit steht die europäische Raumfahrt im Bereich der Trägerraketen vor Herausforderungen. Nach dem letzten Flug der Ariane 5 im Juli letzten Jahres fehlen der ESA die Mittel für den Transport großer Satelliten. Hinzu kommen Probleme bei kleineren Satelliten: Die Rakete Vega C wurde bei ihrem Debüt im Dezember 2022 durch einen Fehlstart lahmgelegt und ist bis zu einem geplanten Wiederstart im November vorübergehend außer Betrieb. (dpa/hoc)

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