Eigene Uhrzeit bis 2026 03. Apr 2024 Von Dominik Hochwarth Lesezeit: ca. 2 Minuten

Weißes Haus beauftragt Nasa mit der Einführung einer Mondzeit

Wie ticken die Uhren auf dem Mond? Das Weiße Haus hat die Nasa damit beauftragt, bis Ende 2026 eine Mondzeit festzulegen.

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Auf dem Mond ticken die Uhren anders als auf der Erde, die Nasa soll daher bis 2026 eine eigene Mondzeit entwickeln.
Foto: panthermedia.net/Michael Rosskothen

Wie funktioniert die Zeitmessung auf dem Mond? Diese Frage soll die Nasa nach dem Willen der US-Regierung bis spätestens Ende 2026 klären. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein Memo des Weißen Hauses berichtet, wurde die Weltraumbehörde beauftragt, einen Vorschlag für die Einführung einer einheitlichen Mondzeit, der sogenannten Coordinated Lunar Time (LTC), auszuarbeiten.

Warum braucht es eine eigene Mondzeit?

Ein lunarer Zeitstandard ist notwendig, da die Gravitationsbedingungen auf dem Mond von denen auf der Erde abweichen und die Zeitmessung beeinflussen. Für den Betrieb von Raumfahrzeugen, Mondbasen und Satelliten ist eine genaue Zeitmessung unerlässlich. Während auf der Erde Atomuhren den Takt der Zeit vorgeben, ist auf dem Mond ein vergleichbarer Mechanismus notwendig, um Kommunikation und Betrieb zu synchronisieren. Kevin Coggins, Direktor für Weltraumkommunikation und Navigation bei der Nasa, sagte in einem Interview: „Die gleiche Uhr, die wir auf der Erde haben, würde auf dem Mond anders gehen.“

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Vorläufige Schätzungen von Experten zeigen, wie ungenau eine auf der Erde geeichte Uhr auf dem Mond gehen würde. Arati Prabhakar, Direktor des Office of Science and Technology Policy der US-Regierung, erklärte in einem Memo, dass eine solche Uhr für jemanden auf dem Mond durchschnittlich 58,7 μs pro Tag langsamer gehen würde als die Zeit auf der Erde. Außerdem würden regelmäßige Schwankungen dazu führen, dass die Zeitmessung auf dem Mond zunehmend von der auf der Erde abweicht.

Es wird also notwendig sein, dem Mond eine eigene Zeit zu geben. Dies gilt auch vor dem Hintergrund, dass mehrere Nationen wie Indien oder China einen Wettlauf um die nächste bemannte Mondlandung gestartet haben. Mittendrin ist die Nasa mit ihrem Artemis-Programm. Die US-Raumfahrtbehörde will dem Mond nicht nur eine Stippvisite abstatten, sondern den Erdtrabanten dauerhaft besiedeln. Hinzu kommen kommerzielle Anbieter, die ebenfalls zum Mond fliegen wollen.

Diese Herausforderungen warten auf künftige Mondbesucher

Die Schaffung einer eigenen Mondzeit ist angesichts der zahlreichen Wettbewerber, die den Erdtrabanten in Zukunft erreichen wollen, unumgänglich. Die Koordination und Standardisierung über Länder- und Unternehmensgrenzen hinweg ist für die Sicherheit und den Erfolg von Raumfahrtmissionen von entscheidender Bedeutung. Fragen wie der Umgang mit Weltraummüll, der Schutz des Planeten und der Betrieb im Rahmen des internationalen Weltraumrechts müssen beantwortet werden.

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Da sich verschiedene Nationen und private Unternehmen in der Raumfahrt engagieren, wird es auch immer wichtiger sicherzustellen, dass sich die Aktivitäten nicht gegenseitig behindern. Dies gilt für alle Bereiche, von der Kommunikation bis zu Navigationssystemen. Die USA könnten mit einer eigenen Mondzeit einen gewaltigen Pflock einschlagen und ihre eigenen Ambitionen untermauern.

Pläne für eine Mondbasis bereits ausgereift

Die Nasa plant in den nächsten Jahren den Aufbau einer wissenschaftlichen Mondbasis. Sie soll als Sprungbrett für Missionen zum Mars dienen. Am Projekt „Artemis“ sind bereits viele Firmen, Raumschiffe und Länder beteiligt.

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Am heutigen Mittwoch gibt die Nasa ab 22 Uhr MESZ in einer Pressekonferenz die Aufträge für Mondfahrzeuge bekannt. Eine oder mehrere Firmen werden ausgewählt, um „Lunar Terrain Vehicles“ zu bauen. Diese Fahrzeuge sollen in Zukunft die Astronauten auf den Mond transportieren. Diese werden dann bereits eine eigene Mondzeit haben.

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