Beiträge zur Technikgeschichte gesucht
Die Technikgeschichtliche Tagung 2025 beschäftigt sich mit globalen Fertigungsprozessen. Vortragsangebote können ab jetzt eingereicht werden.
Unter dem Motto „Un:chaining – Mikrogeschichten des multilokalen und globalen Fertigens“ steht im nächsten Jahr die Jahrestagung der Gesellschaft für Technikgeschichte (GTG) und des Interdisziplinären Gremiums Technikgeschichte des VDI (IGTG). Sie findet im Deutschen Technikmuseum in Berlin vom 3. bis 5. April 2025 statt. Kooperationspartner sind das Deutsche Technikmuseum Berlin und das Fachgebiet Technikgeschichte der TU Berlin.
Einsendungen für die Technikgeschichtliche Tagung gesucht
Der Begriff „Unchaining“ drückt den Anspruch der Tagung aus, anhand konkreter historischer Fallbeispiele hinter die Fassaden der globalen Waren-, Produktions- und Lieferketten zu blicken. Etwa mit der Frage: Wie veränderte kleinteiliges Zerlegen und räumliches Auslagern von Fertigungsstufen Arbeit und Produktionstechnik?
Die Veranstalter bitten um Einreichungen zu folgenden Themen:
- – Historische Fallbeispiele für Outsourcing, Offshoring und die Verschiebung globaler Machthierarchien: Dass Unternehmen ihre Produktionsprozesse oder auch das Aufbereiten und Weiterverarbeiten von Rohstoffen zu Waren räumlich verteilt organisieren, ist keineswegs erst ein Phänomen der Globalisierung. Vielmehr lässt es sich bereits in vergangenen Jahrhunderten antreffen. Gesucht werden Beispiele dafür.
- – Lineare Ketten oder fragile Logistik? Ansätze und Narrative: In der öffentlichen Debatte werden Begriffe wie Materialflüsse und Warenströme benutzt, um die Vernetzungen einer global distribuierten Fertigung verfolgen zu können. Für die Tagung werden Vorträge gesucht, die den Mehrwert wie auch die Fallstricke von Metaphern und Bildern wie „Kette“, „Strom“ oder „verlängerte Werkbank“ kritisch thematisieren.
- – Im Schatten der Externalisierungsgesellschaft – Zwischen Intersektionaler Ungerechtigkeit und dem Recht auf Teilhabe: Der Soziologe Stephan Lessenich hat das „Leben auf Kosten der anderen“ als eines der zentralen Charakteristika westlicher „Externalisierungsgesellschaften“ beschrieben. Offensichtlich gibt es einen Zusammenhang zwischen der räumlichen Distribution von Produktion und Entsorgung mit intersektionalen Ungleichheiten und Diskriminierungen. Die Forschung legt nahe, dass eine solche intersektionale Benachteiligung insbesondere Frauen, migrantische Arbeiterinnen und Arbeiter und sozial marginalisierte Gruppen in sogenannten „Billiglohnländern“ trifft.
Eingereicht werden können Einzelvorträge (max. 20 min) ebenso wie ganze Sektionen (drei bis vier Einzelvorträge) oder (nach Absprache) Formate abseits des klassischen Vortrags. Informationen über die Einreichung finden sich hier.