Der VW Käfer überrascht seine Fans mit vielen exotischen Varianten
Hochzeitsauto, Schnittmodell, Coupé: Den VW Käfer gab es nicht nur als dröges Serienmodell. Bastler fertigten teils skurrile Unikate und Kleinserien.
Vor 25 Jahren, am 5. Januar 1998, debütierte auf der Detroit Motor Show der Volkswagen New Beetle, der Nachfolger des legendären „Käfers“, der damals nur noch in Mexiko vom Band lief. Seine Produktion im Werk Emden war bereits 20 Jahre früher im Januar 1978 eingestellt worden. Mit einer Produktionsdauer von insgesamt 33 Jahren in den deutschen Werken schlug er damit seinen Nachfolger Beetle um Längen. Der kam lediglich auf 21 Jahre. Reminiszenzen an den Käfer weckte kürzlich eine Show im Konzernforum der Autostadt Wolfsburg, die unter dem Titel „Käfer X Crazy“ ungewöhnliche und teils skurrile Umbauten des von 1945 bis 2003 mehr als 21,5-Mio.-mal vom Band gelaufenen „Volkswagen Typ 1“ präsentierte.
VW Käfer als Hochzeitsauto aus Mexiko als Blickfang
Nicht die nüchternen Serienlimousinen Volkswagen Standard oder Export standen im Rampenlicht, sondern sieben besonders ausgefallene Exponate mit diversen optischen und technischen Verrücktheiten. Auffälligster Blickfang war ein sogenannter Hochzeitskäfer aus Mexiko von 1970.
Statt einer normalen Karosserie trägt er ein Flechtwerk aus weiß lackiertem Schmiedeeisen mit floralen Motiven, in Handarbeit gefertigt von dem Kunstschmied Rafael Esparza-Prieto in Mexiko-Stadt als Reklamegag für einen Autoteilehändler.
Als Opel noch Traktoren und Kühlschränke anbot
Ebenfalls extrem luftdurchlässig ist ein Schnittmodell des Käfers für Lehrzwecke aus dem Jahr 1947. Nur acht Jahre später entstand ein weiteres Exponat: der goldfarben lackierte Jubiläumskäfer, der am 5. August 1955 als einmillionstes Exemplar das Wolfsburger Werk verließ. Zu dieser Zeit hatten sich bereits etliche Tuner des schwachbrüstigen Boxertriebwerks im Käferheck erbarmt und mit Doppelvergasern, schärferen Nockenwellen oder vergrößertem Hubraum für stärkeren Vortrieb gesorgt. Stellvertretend für die Tuningbranche präsentiert die von Designer Andreas Glücker konzipierte Ausstellung einen motorseitig aufgerüsteten VW 1302 von 1970.
Hans Kohlruss baute VW Käfer aus Schrottautos
Eine völlig andere Autophilosophie verwirklichte 1949 der Wiener Karosseriebaumeister Hans Kohlruss in seinem rechtsgelenkten Käfer, dessen Bodengruppe, Motor und Karosserie von drei verschiedenen Teileträgern stammen.
Kohlruss war nicht nur ein begnadeter Könner für das Recycling von Teilen aus Schrott- und Unfallwagen, sondern legte auch Wert auf Komfortzubehör. Etliche seiner wiederaufgebauten Käfer besaßen hintere Ausstellfenster oder beleuchtete Innenspiegel – Extras, die Neuwagenkäufer damals vergeblich in der Preisliste suchten.
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