Historiker erforschen die Geschichte des Reparierens
Von wegen Wegwerfgesellschaft: Reparieren, Warten und Improvisieren tragen in technisierten Gesellschaften zur Nachhaltigkeit bei. Das zeigt ein neues Buch des Deutschen Technikmuseums.
Rasant wechselnde Produktgenerationen, kurzlebige Moden und der Kult des Neuen prägen die Technikwelt der Massenkonsumgesellschaft. Eine neues Buch mit dem Titel „Reparieren. Warten. Improvisieren. Technikgeschichten des Unfertigen“ aus dem Deutschen Technikmuseum in Berlin entwickelt dagegen eine neue Perspektive: Anhand 22 ausgesuchter Beispiele beleuchtet es die Instandhaltung von Alltagsobjekten, den Wandel des Reparierens in Handwerk, Gewerbe und Industrie, die essenzielle Rolle des Wartens und Reparierens technischer Infrastrukturen sowie die soziale und ökologische Bedeutung von Reparaturpraktiken in unserer Gesellschaft.
Sammelband über Reparieren will Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten
„Die Essays machen sichtbar: Reparieren und Instandhaltung waren und sind allgegenwärtig. Und sie haben das Potenzial, unsere Zukunft nachhaltiger zu gestalten“, versichert das Deutsche Technikmuseum auf seiner Website. Mitherausgeberin ist Heike Weber, Professorin an der TU Berlin und Vorsitzende des Interdisziplinären Gremiums Technikgeschichte des VDI.
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Etliche Beiträge des Buches sind aus Vorträgen der Technikgeschichtlichen Tagung des VDI im vergangenen Jahr hervorgegangen. Unter dem Motto „Reparieren, Improvisieren, Re-Arrangieren – eine Technikgeschichte des Unfertigen“ hatte sie im Deutschen Technikmuseum stattgefunden. Videos von den Sessions können hier abgerufen werden. Das Museum hatte im vergangenen Jahr auch eine Sonderausstellung „Reparieren! Verwenden statt verschwenden“ präsentiert. Sie sollte die Bedeutung des Reparierens angesichts von Klimakrise und Wegwerfgesellschaft demonstrieren.
Der Sammelband kann auf der Website des Deutschen Technikmuseums kostenlos heruntergeladen werden.
Heike Weber, Astrid Venn, Jörg Rüsewald, Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin (Hg.): Reparieren. Warten. Improvisieren. Technikgeschichten des Unfertigen. Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin, 208 Seiten, PDF-ISBN: 978–3–00–076382–3