Max-Planck-Gesellschaft: Hier forschen Deutschlands beste Köpfe
Seit ihrer Gründung vor 75 Jahren gingen zwei Drittel der deutschen Nobelpreise an die Max-Planck-Gesellschaft. Seit 1990 sind es sogar fast alle, nämlich zwölf von 14. Hinter diesem Erfolg steckt das Harnack-Prinzip.
Man könnte die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) auch gut als Nobelpreisschmiede bezeichnen. Seit ihrer Gründung vor 75 Jahren, am 26. Februar 1948, gingen zwei Drittel der deutschen Nobelpreise an Forscherinnen und Forscher der MPG, seit 1990 sogar zwölf von 14. Hinter diesem Erfolg steckt das Harnack-Prinzip. Es ist einer der beiden Grundpfeiler der Max-Planck-Gesellschaft und ein Erbe ihrer Vorgängerorganisation, der 1911 gegründeten Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, benannt nach deren erstem Präsidenten, Adolf von Harnack.
Direktorinnen und Direktoren in einem Max-Planck-Institut (MPI) haben eine ganz andere Rolle als ein Lehrstuhlinhaber an einer Universität. Verlässt etwa ein Professor für Experimentalphysik seinen Lehrstuhl, sucht man einen Nachfolger für dieses Fach. Verlässt jedoch ein MPI-Direktor die MPG, bildet sich eine Auswahlkommission und überlegt: In welche Richtung sollten wir jetzt forschen – und mit wem? Die Stelle wird nicht ausgeschrieben, sondern die Kommission schaut sich – inzwischen weltweit – um und holt Gutachten ein. Ist die richtige Person gefunden bekommt die Abteilung, manchmal das ganze Institut, eine neue Richtung, einen neuen Namen. Und der oder die Auserwählte hat bis zum Ende des Arbeitslebens komplette Forschungsfreiheit mit auskömmlicher Finanzierung, die vor allem aus dem Bundeshaushalt kommt.
Der Nobelpreis ist auch verbunden mit einer Art Lebenswerk
Sonderausstellung über die Nobelpreisträger der Max-Planck-Gesellschaft
Es ist ein großer Vertrauensvorschuss – und man hat höchste Ansprüche: „Finden wir die richtige Balance zwischen Harnack-Prinzip- und Themenorientierung?“, fragte 2009 der damalige MPG-Präsident Peter Gruss. „Ohne die besten Köpfe können Themen nicht bearbeitet werden. Wenn man nur nach den Themen Ausschau hält, gibt man sich vielleicht mit dem oder der Zweitbesten zufrieden.“
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