U-Boot-Sichtung auf dem Rhein
U17 geht ein letztes Mal auf große Fahrt. Von den Ufern des Rheins aus können Technikbegeisterte den 500-Tonner in den nächsten Tagen beobachten.
Knapp 50 m lang und 500 t schwer ist das U17. Nach Atlantikfahrten und Tauchgängen bis in 100 m Tiefe, tritt der Koloss nun seine letzte Fahrt an, die ins Technik Museum in Sinsheim. Dort wird die Dauerleihgabe der Bundesmarine künftig ausgestellt sein.
Um U17 als Kriegsgerät unbrauchbar zu machen, wurden allerdings unter anderem die Tauchzellen mit Löchern versehen. Sprich: Das U-Boot der Klasse 206 A kann nicht mehr fahren und musste für den Seeweg von Kiel nach Speyer auf ein flusstaugliches Schwimmponton verladen werden. Auf der Reiseroute den Rhein hinauf passiert U17 unter anderem den Kölner Dom, das Deutsche Eck in Koblenz und die Loreley. Überall dort werden Tausende Schaulustige erwartet.
Wer die Reise virtuell mitverfolgen will, findet auf der Seite des Technikmuseums einen Livetracker, der allzeit den aktuellen Standort von U17 wiedergibt.
Den ersten Teil der Reise von Kiel über Rotterdam bis ins Rheinland haben die Technik Museen Speyer und Sinsheim mit teils spektakulären Aufnahmen dokumentiert:
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Schleichfahrt der besonderen Art
Statt der bis zu 10 kn, etwa 18,5 km/h, die der Unterwasserriese einst aufgetaucht zurücklegte, tritt er den letzten Teil der Reise nun in einer Schleichfahrt der besonderen Art an, nämlich in Schrittgeschwindigkeit. Der Schwerlasttransport vom Naturhafen in Speyer endet zunächst im dortigen Technik Museum. In den Werkstätten des Museums findet dann ein erneuter Umbau des Bootes statt. Rund 100 t Batterien werden ausgebaut, die Motoren fixiert. Rund ein Jahr sollen die Arbeiten dauern. Erst danach setzt U17 seine Reise fort, ein letztes Mal auf dem Wasser geht es rheinabwärts von Speyer nach Mannheim und schließlich über den Neckar in Richtung Sinsheim. Im dortigen Technik Museum soll der maritime Oldtimer, der 1973 erstmals auslief und 2010 ausgemustert worden war, dann dauerhaft für Besucherinnen und Besucher zu sehen sein.
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Wer nicht so lange warten mag, um ein Original-U-Boot der Bundesmarine von Nahem zu bestaunen, kann in Speyer ins Innere des 1993 außer Dienst gestellten U9 klettern. Es gehört zur Klasse 205 und ist somit ein Vorgängermodell des derzeit auf dem Weg nach Sinsheim befindlichen U17. Auch U9 bringt bereits 466 t Gewicht auf die Waage, ist 46 m lang und war für eine Nenntauchtiefe von 100 m konzipiert. Ein besonderes Highlight sind die Führungen durch ehemalige U-Boot-Fahrer. Die nächsten Termine hierfür sind für den 7. und 8. Oktober vorgesehen.