Vor 100 Jahren: erste DIN-Norm
Am 1. März 1918 erschien die allererste DIN-Norm, damals noch Deutsche Industrie Norm, unter der Bezeichnung DI Norm 1.
Sie legte Maße und Werkstoffe für Kegelstifte fest, konische Verbindungselemente, die in Bohrungen eingebracht werden, um Maschinenteile in wieder lösbaren Verbindungen zusammenzuhalten.
Die Vorarbeiten für das Werk begannen bereits im Sommer 1917 unter dem Dach des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) in einem Gremium, das sich Normalienausschuss für den deutschen Maschinenbau nannte.
Zunächst wurde eine Umfrage bei 120 Maschinenbauunternehmen durchgeführt, von denen 80 auf die Fragen nach ihren praktischen Erfahrungen mit Kegelstiften antworteten. Alle waren für eine Vereinheitlichung. Die Vorteile sollten Massenfertigung, größere Genauigkeit, schnellere und billigere Beschaffung sowie Beschränkung der Lagervorräte sein.
Besonders wichtig war die Festlegung der Kegelsteigung der Stifte mit 1:50. Die Käufer scheuten sich schon damals vor dem, was man heute den Lock-in- oder Anbindeeffekt nennt. Darunter versteht man die Abhängigkeit von einem einzigen Hersteller; im damaligen Fall einer, der ein unterschiedliches Maßsystem wohl gerade deshalb verwendete, um die Abnehmern zum Kauf der dazugehörigen Werkzeuge zu veranlassen.