5G als Chance für eine flächendeckende Breitbandverfügbarkeit
Nach wie vor stehen in Deutschland nicht überall stabile Bandbreiten zur Verfügung und Anwender surfen im gleichen Tempo wie vor zehn Jahren durchs Internet. Könnte 5G als Alternative zur Glasfaser in diesen Gebieten für schnellere Abhilfe sorgen?
Nicht nur die Corona-Pandemie mit der Forderung nach schnellen Internetverbindungen hat gezeigt, dass es vielerorts in Deutschland noch mit der Breitbandverfügbarkeit hapert. Laut Statista standen 2022 knapp 20 % aller deutschen Haushalte keine Bandbreiten mit 200 Mbit/s oder mehr zur Verfügung, bei rund 8 % waren es noch nicht einmal 30 Mbit/s. Angesichts von 40,7 Mio. privater Haushalte im Jahr 2021 bedeutet das, so das Umweltbundesamt, dass mehr als 3 Mio. Haushalte immer noch mit Bandbreiten unter 30 Mbit/s auskommen müssen.
Eine Ertüchtigung der bestehenden Netze gerade in dünn besiedelten Gebieten ist für die jeweiligen Netzbetreiber mit erhöhtem finanziellen Aufwand verbunden, da die zu verlegenden Trassen häufig in keinem Verhältnis zu den zu erzielenden Anschlüssen stehen. Auch Vectoring auf bestehenden DSL-Leitungen stößt dort an seine physikalischen Grenzen, wo die „letzte Meile“ als Kupferleitung über sehr lange Strecken zu den einzelnen Anschlüssen verläuft.
5G kann als Ersatz für das Festnetz nur bedingt dienen
Mit dem neuen 5G-Mobilfunkstandard bietet sich dank Bandbreiten bis 10 Gbit/s im Download (2 Gbit/s im Upload) in der Praxis eine Alternative für Gebiete an, in denen es noch mit schnellem Internet via Festnetzanschluss hapert. Die Deutsche Telekom bietet bereits einen Hybridrouter an und sieht auch darin eine Chance, dass ihre Kunden so die Wahl haben, entweder das Festnetz in Kombination mit 5G-Mobilfunk oder nur Breitband über Mobilfunk auch in den heimischen vier Wänden zu nutzen.
Telekom bringt 5G-Hybridlösung
Auch Vodafone setzt auf Mobilfunk für zu Hause und bietet mit dem hauseigenen Gigacube dafür auch die passenden Routerlösungen an. Dennoch beurteilt Vodafone-Sprecher Helge Buchheister die Substituierung von Festnetz durch Mobilfunk als permanente Lösung etwas kritischer: „Wir sehen 5G nicht als Festnetzersatz. Wird das Glasfasernetz ausgebaut oder weiter verdichtet, stehen den Kunden darüber stabile Gigabit-Datenraten zur Verfügung. Beim Mobilfunkempfang können beispielsweise die baulichen Gegebenheiten in Gebäuden, also dicke Mauern oder Isolierungen, die mobilen Datenraten stark beeinträchtigen.“
Der Standort bestimmt, inwieweit 5G Festnetz oder Glasfaser ersetzen kann
Alles aus der Welt der Technik
Angebot wählen und sofort weiterlesen
- Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
- Monatlich kündbar
Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.