EU-Bericht 03. Jul 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

5G: Deutschland erreicht Meilenstein mit 98,1 % Abdeckung

Die EU-Kommission hat ihren Bericht zu den Fortschritten der EU-Mitgliedstaaten im Rahmen der Digitalziele 2030 veröffentlicht. So schneidet Deutschland ab.

Laut EU-Bericht hat Deutschland große Fortschritte bei der 5G-Abdeckung (98,1 %) und digitalen Grundkompetenzen (von 48,9 % auf 52,2 %) gemacht.
Foto: IMAGO/VectorFusionArt

Laut EU-Bericht zeigt Deutschland bemerkenswerte Fortschritte bei der 5G-Abdeckung und der Verbesserung digitaler Grundkompetenzen. Die 5G-Abdeckung liegt bei 98,1 % und die digitalen Grundkompetenzen stiegen von 48,9 % auf 52,2 %. Allerdings bleibt Deutschland bei der Versorgung mit Glasfaseranschlüssen mit nur 29,8 % deutlich hinter dem EU-Durchschnitt von 64 % zurück. Auch die Digitalisierung der öffentlichen Dienste müsse verbessert werden, heißt es.

Digitalziele: EU ist „nicht auf dem richtigen Weg“

Für die gesamte EU sieht die Bilanz aber anders aus. „Aus dem heutigen Bericht geht eindeutig hervor, dass wir nicht auf dem richtigen Weg sind, unsere Ziele für den digitalen Wandel in Europa zu erreichen“, betont Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission. Sie fordert zusätzliche Investitionen in digitale Kompetenzen, hochwertige Konnektivität und die systematische Einführung von künstlicher Intelligenz (KI). Zudem müssen Anreize für die Nutzung digitaler Technologien geschaffen und die Zusammenarbeit innerhalb des Binnenmarktes verstärkt werden.

Nationale Strategien und deren Analyse

Erstmals enthält der Bericht eine Analyse der nationalen strategischen Fahrpläne der Mitgliedstaaten. Diese legen geplante Maßnahmen und Finanzmittel dar, um den digitalen Wandel zu unterstützen. Die Analyse zeigt jedoch, dass die gemeinsamen Anstrengungen der Mitgliedstaaten nicht ausreichen, um die EU-Ziele zu erreichen. Es fehlen insbesondere Investitionen in digitale Kompetenzen, Konnektivität, KI und Datenanalyse, Halbleiterproduktion sowie Start-up-Ökosysteme.

Die Entwicklung innovativer Technologien sei „von entscheidender Bedeutung für die Wettbewerbsfähigkeit Europas, insbesondere in der derzeitigen geopolitischen Landschaft und aufgrund der zunehmenden Cybersicherheitsbedrohungen, die eine größere Widerstandsfähigkeit und robuste Sicherheitsmaßnahmen erfordern“, heißt es.

Ziele und aktuelle Herausforderungen

Die EU verfehlt unter anderem die im digitalen Dekade-Programm (DDPP) festgelegten Konnektivitätsziele. Nur 64 % der Haushalte sind an Glasfasernetze angeschlossen und hochwertige 5G-Netze decken nur 50 % des EU-Gebiets ab. Dies beeinträchtigt die Einführung modernster Technologien wie KI, Cloud und das Internet der Dinge (IoT). Die Mitgliedstaaten und die Kommission müssen hier enger zusammenarbeiten, um einen funktionierenden digitalen Binnenmarkt zu fördern.

Denn die Nutzung von KI, Cloud und Big Data durch europäische Unternehmen bleibt hinter den Erwartungen zurück. Nur 64 % der Unternehmen nutzen Cloud, 50 % Big Data und 17 % KI. Um die Digitalisierung des Unternehmenssektors zu fördern, seien Anreize für KMU und Investitionen in Start-ups notwendig.

Überwindung der digitalen Kluft

Die digitale Kluft zwischen Großstädten und ländlichen Gebieten bleibt zudem eine Herausforderung. Die Förderung der Zusammenarbeit zwischen europäischen Akteuren auf lokaler und grenzüberschreitender Ebene sei dabei entscheidend. Erfolgreiche Initiativen wie Mehrländerprojekte und europäische digitale Innovationszentren (EDIH) sollen weiter ausgebaut werden.

Das Fazit des Berichts ist ernüchternd: Die Mitgliedstaaten müssen ihre nationalen Fahrpläne überarbeiten und anpassen, um die Digitalziele 2030 zu erreichen. Die EU-Kommission wird die Umsetzung überwachen und 2025 erneut berichten. (mv)

 

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