Drohnen mit Laser: Neue Vodafone-Technologie für Netzsicherheit
Der Mobilfunkanbieter Vodafone zeigt auf dem diesjährigen Mobile World Congress (MWC) vom 3. bis 6. März in Barcelona, wie defekte Mobilfunkstationen temporär durch Drohnen ersetzt werden können. Für den Bereich Internet of Things (IoT) wurde ein batterieloses Gerät entwickelt, das seine Energie vollständig aus der Umgebung bezieht.

Foto: Vodafone
Immer wieder werden Glasfaserleitungen, die Mobilfunkstationen mit dem Festnetz verbinden, beschädigt – zum Beispiel durch Baggerschaufeln oder Naturkatastrophen. Doch ohne eine Verbindung ins Festnetz kann eine Mobilfunkstation keine Daten übertragen. Europaweit verzeichnet Vodafone jährlich rund 75 bis 100 solcher Kabelbrüche. Schnelle Abhilfe könnten künftig in solchen Fällen temporäre optische Datenverbindungen schaffen, über die Daten dann abtransportiert werden. Der Netzbetreiber stellt auf dem MWC ein Konzept vor, bei dem mit Lasern ausgestattete Drohnen eingesetzt werden, um Mobilfunkstationen mit dem Festnetz zu verbinden (Backhaul).
Bei einem vor Kurzem durchgeführten Test in der andalusischen Hauptstadt Sevilla setzte Vodafone zwei Flugdrohnen ein, die mit Laserterminals der Google-Tochter Taara ausgestattet waren. Zwischen den Drohnen bestand eine drahtlose optische Datenverbindung über eine Entfernung von 3 km. Die Drohnen waren per Kabel mit der Mobilfunkstation verbunden, über die auch die Stromversorgung der Drohnen sichergestellt war – die Drohnen können so auch über einen längeren Zeitraum in der Luft schweben.
Mobilfunkbetrieb mit Nebeneffekt: Netzwerk zur Wettererfassung
Darüber hinaus stellt Vodafone sein Netzwerk zur Wettererfassung vor. Gewissermaßen als Nebeneffekt des Mobilfunknetzbetriebs führt der Netzbetreiber europaweit sehr genaue Niederschlagsmessungen durch. Das ist wichtig, weil Regen und andere Niederschlagsarten Mikrowellensignale absorbieren oder streuen und so deren Stärke verringern. Tausende Mikrowellenverbindungen bestehen zwischen Mobilfunkmasten in ganz Europa. Erweitert wird die Wettererfassung jetzt durch weltweit vorhandene IoT-Umweltsensoren und durch kommerzielle Richtfunkverbindungen, die Gebiete abdecken, die von den bestehenden Wetterbeobachtungsstationen nicht erreicht werden können.
Umgebungsunabhängiges IoT-Gerät
Aufhorchen lässt auch eine weitere Neuentwicklung von Vodafone im Bereich Internet der Dinge: Ein batterieloses IoT-Gerät versorgt sich mit Energie vollständig aus seiner Umgebung. Dazu gehören die Umgebungstemperatur, Sonnen- und Bewegungsenergie sowie Energie aus Funkwellen, die die Geräte selbst nutzen, um Daten über die Mobilfunknetze zu senden und zu empfangen.
Diese als Ambient-IoT bekannte Technologie eignet sich für Geräte, die wenig oder kein menschliches Eingreifen erfordern, beispielsweise Geräte zur Überwachung und Verfolgung von Waren in Lagerhäusern oder in Produktionsanlagen. Neben der Verringerung der allgemeinen Abhängigkeit von Batterien und den damit verbundenen Kosten und Problemen mit der Batterielebensdauer können die Geräte kleiner und billiger gebaut werden. Vodafone wird die Technologie noch in diesem Jahr testen und plant, sie in zwei bis drei Jahren kommerziell verfügbar zu machen.