Drohnen: Neue Lösung checkt Risiko für kommerzielle Flüge
In den Bereichen Industrie und Logistik kommen Drohnen auch hierzulande immer häufiger zum Einsatz. Ein digitaler Risikocheck soll nun mit anonymisierten Bewegungsdaten aus dem Mobilfunknetz die Drohnenflüge sicherer machen.
Den digitalen Datenservice namens „DroNet“ haben Vodafone und Dimetor gemeinsam entwickelt. Operatoren und Genehmigungsstellen sollen den Drohnenservice über eine Schnittstelle nutzen können, um mithilfe anonymisierter Bewegungsdaten aus dem Mobilfunknetz das Boden- und Konnektivitätsrisiko zu bewerten.
Zuverlässige Fernsteuerung von Drohnen über Mobilfunk
Immer mehr Drohnen für Industrie und Logistik
Der Verband der unbemannten Luftfahrt geht davon aus, dass sich die Anzahl der Drohnen in Deutschlands Luftraum bis 2025 auf rund 450 000 erhöhen wird. Die meisten dieser unbemannten Flugobjekte kommen in den Bereichen Industrie und Logistik zum Einsatz. Je mehr Drohnen abheben, desto höher ist jedoch auch das Risiko etwa durch Abstürze und Kollisionen.
Die EU hat daher Regeln für Drohnenflüge jeglicher Art definiert. Solche Flüge über größere Distanzen und somit außerhalb der Sichtweite des Drohnenpiloten, wie sie häufig automatisiert oder autonom stattfinden, unterliefen einer Genehmigungspflicht. Zur Einschätzung des Risikos wird unter anderem geprüft, wie viele Menschen sich unterhalb der definierten Flugroute aufhalten. Darüber hinaus muss die Mobilfunkkonnektivität auf der definierten Flugstrecke ausreichend und ohne Unterbrechungen gegeben sein. Bislang ein aufwendiger Prozess. Es kann mehrere Wochen dauern, bis alles geprüft ist und eine Genehmigung erteilt wird.
Schnelle Hilfe bei Erdbeben: Roboter und Drohnen sollen Einsätze des THW erleichtern
Genehmigungsverfahren für Drohnen beschleunigen
Der neue Service soll das ändern und dafür sorgen, dass die Drohnen künftig schneller abheben können. „Mit unserem digitalen Datenservice DroNet liefern wir Mobilfunkdaten, mit denen die Frage nach dem Bodenrisiko so schnell und so sicher wie nie zuvor beantwortet werden kann“, ist Michael Reinartz, Innovations-Chef bei Vodafone Deutschland, überzeugt. Man wolle dazu beitragen, die Genehmigungsverfahren für Drohnenflüge in Deutschland zu beschleunigen.
Risikocheck für Drohnen liefert schnelle Ergebnisse
Der digitale Dienst lässt sich ab dem 23. März 2023 bei dem Netzbetreiber buchen. Der Risikocheck steht sowohl Antragstellern – zum Beispiel einem Drohnenoperator – als auch Genehmigungsstellen wie dem Luftfahrtbundesamt zur Verfügung. Über die digitale Schnittstelle des Netzbetreibers lassen sich anonymisierte Echtzeitdaten abrufen, um sie individuell für die jeweils geplante Flugroute zu analysieren. Hierbei findet ein Check statt, wie stark und lückenlos ist die Mobilfunkabdeckung von Vodafone ist, um so zur ermitteln, wie sicher sich die Drohne steuern lässt.
Drohnen verbessern die Qualität in der Luftqualitätsüberwachung
Darüber hinaus prüft das System die Anzahl der SIM-Karten von Vodafone, die sich unterhalb der Flugroute ins Mobilfunknetz eingewählt haben. Daraus schließt das System dann darauf, wie viele Personen sich dort aufhalten. Diese Angaben stehen für die Routenplanung mit nur wenigen Klicks zur Verfügung, verspricht der Anbieter.