Glasfaserausbau: Akzeptanz könnte besser sein
Sowohl die Deutsche Telekom als auch ihre Wettbewerber legen sich beim Glasfaserausbau mächtig ins Zeug. Die Zahlen der „versorgten“ Haushalte steigen kräftig, die der aktiv genutzten Anschlüsse dümpeln indes um die 30 %-Marke. Kabel und DSL-Techniken bremsen den Appetit auf Glasfaser.
„Die derzeit noch schwach ausgeprägte Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen liegt vor allem daran, dass die vorhandene, weitgehend kupferbasierte Breitbandversorgung von vielen Nutzern noch als ausreichend empfunden wird. Mit zunehmender Digitalisierung wird die Nachfrage nach Glasfaser allerdings steigen. Die Bundesregierung wird den Prozess der digitalen Transformation weiter vorantreiben“, so eine Sprecherin des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) zu VDI nachrichten.
Ins gleiche Horn stoßen auch Bundesnetzagentur und Monopolkommission bei der Vorlage ihrer jeweiligen Jahresberichte. So erklärt Jochen Homann, damals noch Präsident der Bundesnetzagentur, bei der Vorlage des Tätigkeitsberichts Telekommunikation 2020/2021, „dass beim Ausbau reiner Glasfasernetze bis in die Gebäude und Wohnungen noch großer Nachholbedarf besteht“. Perspektivisch führe zur Deckung der steigenden Bandbreitenbedarfe kein Weg an einem flächendeckenden Glasfasernetz vorbei.
Glasfaserausbau: Anschluss da, aber ungenutzt
Homann hat den gesamten Markt im Blick – und damit sowohl die Telekom-Anschlüsse als auch die der Wettbewerber. Von den Mitte vergangenen Jahres 7,5 Mio. anschließbaren Glasfaserhaushalten – davon 3,2 Mio. bei der Deutschen Telekom und 4,3 Mio. bei deren Wettbewerbern – haben nur 2,5 Mio. die Anschlüsse aktiviert, also Verträge abgeschlossen: Bei der Telekom sind dies 800 000, beim Wettbewerb 1,7 Mio.
Bei der Telekom gibt es demnach eine „Aktivierungsreserve“, wie es heißt, von 2,4 Mio. und bei den Wettbewerbern von 2,6 Mio. Haushalten. Dazu Homann: „Hier haben wir noch ein bisschen aufzuholen, auch was die Nachfrage nach solchen Anschlüssen angeht.“
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