Via 5G: Straßensperrungen in Echtzeit im Navi sehen
Baustellen bergen oft ein hohes Unfallrisiko. Vor allem sogenannte Wanderbaustellen treffen Verkehrsteilnehmende – trotz frühzeitiger Hinweisschilder und Sicherungsmaßnahmen – unvorbereitet. Kann ein smarter Straßensperranhänger mit 5G hier für mehr Sicherheit sorgen?
Bei temporären oder schnell voranschreitenden Bauarbeiten wie Mäharbeiten oder Instandhaltungen von Schutzplanken am Straßenrand wird es oft gefährlich. Spezielle Straßensperranhänger grenzen solche Wanderbaustellen bisher nur in direkter Sichtweite vom Verkehr ab. Unübersichtlich für Autofahrer werden solche Baustellen häufig übersehen und dadurch immer wieder zu Unfallstellen. Wie sich das verhindern lässt, wird aktuell im Rahmen eines Pilotprojekts in Nordrhein-Westfalen getestet. Gemeinsam mit Vodafone erprobt die „Straßen.NRW Landesverkehrszentrale NRW“ spezielle Straßensperranhänger auf Bundes- und Landesstraßen. Die Anhänger werden mit über 5G vernetzten Sensoren ausgestattet, um künftig die digitalen Echtzeitdaten über den Livestandort von Straßensperrungen zuverlässig und rechtzeitig in gängigen Kartendiensten wie Google Maps oder Apple Karten anzuzeigen.
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5G-Warnsignale in Echtzeit an alle Navigationssysteme
Über die digital ergänzten Kartendienste sollen Verkehrsteilnehmende frühzeitig informiert werden, wenn es zum Beispiel zu einer Fahrbahnsperrung kommt, um dann entsprechend reagieren zu können. Das Besondere: Das eingesetzte System arbeitet mit offenen Standards. Dadurch lassen sich die Daten zukünftig auch in jedes mobile Navigationssystem implementieren. Das funktioniert laut Vodafone unabhängig von der Fahrzeugmarke oder Fahrzeughersteller. Somit sollen die Daten dieser Technologie zukünftig etwa über den Nationalen Datenzugangspunkt (Mobilithek) großflächig abgerufen und eingesehen werden können.
5G-Testlabor für industrielle Anwendungsfälle
5G-Warnung auch für Stau-Enden?
„Wenn Straßensperranhänger im Internet der Dinge (IoT) funken, dann erhöht das die Sicherheit auf unseren Straßen“, ist Vodafone-Deutschland-Innovationschef Michael Reinartz überzeugt. Zukünftig sei auch denkbar, diese Technologie auf Stau-Enden auszuweiten. Damit könnte ihre genaue Position transparent und frühzeitig mit anderen Verkehrsteilnehmenden geteilt werden, um Auffahrunfälle zu vermeiden. Nach Einschätzung von Jan Lohoff, Leiter der Landesverkehrszentrale NRW, erhöht sich durch den digitalen Sperranhänger die Sicherheit auf den Straßen sowohl für die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenbauverwaltung „Straßen.NRW“.
Digitalschutzschild: IoT für Warnmeldungen im Straßenverkehr
Neben diesem Pilotprojekt hat Vodafone bereits „Step“ vorgestellt. Mit diesem digitalen Schutzschild sollen sich Sicherheits- und Verkehrsinformationen künftig in Echtzeit mit Verkehrsteilnehmenden, Smartphones und Navigationssystemen – ganz egal von welchem Hersteller – teilen lassen. Grundlage dafür sind sogenannte V2X-Systeme (Vehicle to everything), also die direkte Vernetzung sämtlicher Verkehrsteilnehmer, die sich zuvor registriert haben. Die dabei anfallenden Datenströme werden in Echtzeit über das 5G-Netz transportiert. Dadurch könnten dann zum Beispiel Busfahrer oder Lkw-Fahrerinnen darauf aufmerksam gemacht werden, dass sich im toten Winkel ihres Fahrzeugs Fußgänger oder Radfahrer befinden.