Wenn die Glasfaser ins Haus kommt
Die Bundesregierung pusht. Sie möchte, dass bis 2030 jedes Haus mit Glasfaseranschlüssen versorgt ist. Doch bis die Glasfaser tatsächlich dort ankommt, ist eine Menge Vorarbeit erforderlich.
Bis 2025 soll mindestens die Hälfte der Haushalte und Unternehmen in Deutschland mit Glasfaseranschlüssen versorgt sein. So zumindest sieht es der Jahreswirtschaftsbericht 2022 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz vor.
Doch ein Problem bleibt – die Akzeptanz. Wer über die gute alte Kupferdoppelader Vectoring- oder gar Super-Vectoring-Produkte bezieht und so mit bis zu 250 Mbit/s im Internet unterwegs sein kann, hat in der Regel wenig Anlass, auf Glasfaser umzuschwenken. Und auch das Fernsehkabel ist eine recht bitratenaktive, sprich leistungsfähige, und vor allem sehr preiswerte Infrastrukturkonkurrenz bis in die Gigabit-Dimension. Trotzdem heißt die kommunikationstechnische Zukunft Glasfaser. Besser noch FTTH, Fiber-to-the-Home, direkt bis in die Wohnung oder ins Büro.
Wann kommt Glasfaser endlich bis zur Wohnung?
Doch bei der Akzeptanz von echten FTTH-Anschlüssen gibt es noch reichlich „Luft nach oben“. Das dürfte verschiedene Ursachen haben. Das Preisniveau – vor allem bei der Deutschen Telekom – wird von vielen als zu hoch betrachtet, und die zusätzliche Verkabelung in den Häusern und Wohnungen wirft Fragen auf. So erklärt die Telekom mehr und mehr Städte bzw. Stadtteile und selbst kleinere Orte zu Ausbaugebieten; sie produziert Millionen von anschließbaren, aber nur Hunderttausende von angeschlossenen Haushalten. Dabei sind keine Glasfaseranschluss- und -ausbau-Kosten zu tragen, alles made by Telekom. Doch Stemmarbeiten macht das Unternehmen nicht. So werden entweder bereits vorhandene Kabelkanäle oder Leerrohre genutzt oder Eigentümer bzw. Vermieter müssen sich Leerrohre im Eigenausbau leisten. Ansonsten verbaut die Telekom im Haus Aufputzkabelkanäle aus Metall.
Leerrohrverbände als Vorhut der Glasfaser ins Haus
In diesem Jahr will der Bonner Konzern mindestens 3 Mio. anschließbare Haushalte ermöglichen. Da liegt das Glasfaserbündel schon im Gehweg der Straße, der Gebäudeanschluss kann vorbereitet sein, ist aber noch nicht erfolgt. Von der Installation der notwendigen Technik im Gebäude ganz zu schweigen.
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