Aktivisten besetzen Waldstück gegen Tesla-Erweiterung
Die Erweiterung des Tesla-Geländes bei Grünheide stößt auf Widerstand von der Mehrheit der Bevölkerung. Jetzt bekommt sie Unterstützung von Umweltaktivisten.
In der Nacht zu Donnerstag besetzten rund 80 Aktivisten der Initiative „Tesla stoppen“ ein Waldstück in unmittelbarer Nähe der E-Autofabrik des Unternehmens. Ihr Ziel ist es, gegen die geplante Werkserweiterung zu protestieren.
Die Gruppe errichtete Baumhäuser auf dem etwa 120 ha großen Areal, das für die Erweiterung des Tesla-Geländes gerodet werden soll. Insbesondere setzen sie sich für den Schutz des Wassers in der Region ein. Die Polizei war vor Ort und führte Gespräche mit den Protestierenden.
Waldstücke neben Tesla-Fabrik besetzt
Unterstützung für Votum der Bevölkerung
Die Initiative will mit der Aktion auch das Votum der Bürger von Grünheide unterstützen, die in einer Einwohnerbefragung gegen den entsprechenden Bebauungsplan stimmten, wie sie mitteilte. „Uns geht es vor allem um das Trinkwasserschutzgebiet“, sagte Aktivistin Caro Weber. Ihr zufolge reisten Umweltaktivisten aus dem ganzen Bundesgebiet an. Die Initiative vertraue nicht darauf, dass die Politik dem Willen der Einwohner folgen werde, da schon das bestehende Werk mit Sondergenehmigungen gebaut worden sei. Ein Teil des Tesla-Geländes liegt im Trinkwasserschutzgebiet. Tesla hatte sein Werk auch über vorzeitige Zulassungen errichtet.
Was will Tesla an der Stelle des Waldes bauen?
Der E-Autobauer will neben dem 300 ha großen bestehenden Werksgelände einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Dafür sollen mehr als 100 ha Wald gerodet werden. Unter anderem Naturschützer und Bürgerinitiativen sind gegen die Erweiterung. Tesla sieht Vorteile für die Region, wenn der Bebauungsplan schließlich durchkäme. Der Güterverkehr könnte mit dem Werksbahnhof entlastet werden. Es gehe auch um mehr Liefersicherheit mit Lagerflächen, so das Unternehmen.
Entscheidung zu Bebauungsplan steht noch aus
Das Unternehmen war mit den Erweiterungsplänen für die Autofabrik bei den Bürgern in Grünheide mehrheitlich auf Ablehnung gestoßen. Knapp zwei Drittel hatten vergangene Woche gegen die Pläne gestimmt. Das Votum ist rechtlich nicht bindend, gilt aber als wichtige Wegmarke.
Die Gemeindevertretung muss einem Bebauungsplan noch zustimmen. Kritiker forderten, ihn zu ändern. Sie sehen keinen Grund für eine Erweiterung des Geländes. Nach Worten von Bürgermeister Arne Christiani werden sich die Gemeindevertreter nicht gegen das Votum der Bürger stellen. (dpa)