Automatisierte Pflanzenzucht: Sintflut im Gewächshaus
Die modernste Pflanzenkulturhalle der Welt steht in Gatersleben. Hier wird der Einfluss des Klimawandels auf die Landwirtschaft simuliert.
Wenn Thomas Altmann den Sommer 2016 noch einmal erleben möchte, könnte er einen Klappstuhl nehmen und sich mitten in eine große Halle setzen. Ein Techniker würde im Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben das Wetterprofil von 2016 am Computer eingeben. Altmann säße in der warmen Luft einer Klimaanlage im künstlichen Sonnenlicht.
Die Scheinwerfer bedecken fast die komplette Decke der Halle, der Computer kombiniert das weiße Licht der Keramikmetallhalogenleuchten mit UV-A-Leuchtstoffröhren und verschiedenfarbigen LEDs passend zum Verlauf des Tages. Die Lichteinstrahlung entspricht etwa drei Vierteln dessen, was die echte Sonne an einem klaren Sommertag im Zenit leistet. Ein leichter Wind zieht durch den 230 m² großen Raum – so wie er auch in den Sommermonaten über die Felder in Sachsen-Anhalt weht. Ein nahezu perfektes Abbild eines schönen Sommertages im Jahr 2016.
Nur, dass Altmann keinen blauen Himmel sieht, wenn er den Blick nach oben richtet, sondern die aufwendige Lichttechnik und vielleicht eine der beweglichen Kameras oder eines der Messgeräte, die der Computer jeden Tag durch die Halle schickt, damit sie Daten für die Forschung sammeln.
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