CO2-Ausstiegspläne bei ArcelorMittal
Der weltgrößte Stahlkonzern will die Hochöfen in seinen deutschen Hüttenwerken ersetzen.
ArcelorMittal plant den Bau einer großindustriellen Direktreduktionsanlage im Hüttenwerk Bremen. Das Aggregat soll bis 2026 fertiggestellt und mit Wasserstoff als Reduktionsmittel betrieben werden. Zusätzlich soll am zweiten deutschen Hochofenstandort des Konzerns in Eisenhüttenstadt eine Pilotanlage für die Direktreduktion entstehen – ebenfalls bis 2026. Nach Konzernangaben soll dann insgesamt eine Kapazität von 3,5 Mio. t Stahl aus Direktreduktion bereitstehen.
Beim Umbau und Betrieb der Hüttenwerke ist ArcelorMittal nach eigenen Angaben auf staatliche Subventionen angewiesen. „Nun bedarf es der konkreten politischen Unterstützung und Förderung seitens der Bundesregierung und der EU, um die Umsetzung zu ermöglichen“, sagt Reiner Blaschek, CEO von ArcelorMittal Flachstahl Deutschland. Das Unternehmen rechnet mit Investitionen in Milliardenhöhe und höheren Produktionskosten.
Schrittweise Umrüstung
ArcelorMittal geht in Bremen und Eisenhüttenstadt schrittweise vor. Im laufenden Jahr will der Konzern damit beginnen, Erdgas in die Hochöfen einzublasen und damit die CO2-Emissionen zu senken. Dann sollen die Direktreduktionsanlagen errichtet werden.
Laut ArcelorMittal soll das Bremer Werk in einer Übergangsphase mit Erdgas und schließlich mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff betrieben werden. Als Wasserstofflieferanten nennt der Konzern den norddeutschen Verbund Clean Hydrogen Coastline. Mit dem in Bremen erzeugten Eisenschwamm soll auch das Werk in Eisenhüttenstadt beliefert werden bis das Wasserstoffcluster Ostbrandenburg ausreichend Reduktionsgas für das Hüttenwerk produziert. Beide Standorte sollen langfristig in das europäische Wasserstoffnetz eingebunden werden.
CO2-Ziele bis 2050
ArcelorMittal will seine CO2-Emissionen in Europa bis 2030 um 30 % zu senken. Ab 2050 will das Unternehmen klimaneutral produzieren.