CO2: Wie sich mit Pflanzenkohle aus den Schalen des Kakaos das Klima schützen lässt
In Hamburg erprobt ein Start-up, Kakaoschalen in Pflanzenkohle umzuwandeln, um so CO2 langfristig zu binden. Durch diese Dekarbonisierung fallen CO2-Zertifikate an – die lassen sich vermarkten. Ein Konzept, das sich rechnen soll.
Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, sind neue Wege in der Industrie notwendig. Neben der Einsparung von Energie geht es auch um das, was mit dem sperrigen Begriff „Defossilisierung“ gemeint ist: Die Abkehr von fossiler Energie, um industrielle Verarbeitungsprozesse in Gang zu setzen und am Laufen zu halten. Das Potenzial, das in den dabei anfallenden Reststoffen steckt, wird noch viel zu wenig genutzt.
Kakao: Wie die Bohne aus der Schale kommt
Wie es gehen kann, zeigt ein kleines Start-up in einem Industriegebiet am Hamburger Hafen. Hier hat einer der größten Kakaoverarbeiter der Welt seinen Sitz und bei dessen Tätigkeit fallen große Mengen Kakaoschalen an. Nur ein sehr geringer Anteil davon wird bislang genutzt – im Gartenbau oder als Tierfutter. Ein Problem dabei: Die Schalen enthalten das giftige Theobromin. Das beschränkt die Nutzung dieses Abfalls.
Aus den Schalen des Kakaos wird erst Energie gewonnen und dann Pflanzenkohle erzeugt
In Hamburg werden die Schalen nun zur Energiegewinnung eingesetzt, indem sie in einem Pyrolyseofen unter hoher Temperatur von über 600 °C verschwelt werden. Dies dauert etwa 40 min. Durch die Hitze nimmt der Dampf viel Energie auf. Der so angereicherte Dampf wird anschließend in den Produktionsprozess der Kakaoverarbeitung zurückgeführt.
Übrig bleibt Kohle – Pflanzenkohle, um genau zu sein. Und die bindet langfristig den in ihr enthaltenen Kohlenstoff. Wie dies genau geschieht, zeigt ein Blick auf den Lebensweg der Kakaoschale.
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