Dekarbonisierung der deutschen Industrie steckt erst in den Anfängen
Die deutsche Industrie zu dekarbonisieren ist kein Selbstläufer. Die Ansätze sind da. Die Debatte dreht sich vor allem darum, wie es gelingen kann.
Auf Energiekonferenzen sind derzeit Aussagen von Unternehmensvertretern, die einst voll auf fossile Energien gesetzt haben, zu hören, dass man fast den Eindruck gewinnen könnte, sie seien alle „grün gewaschen“: Da werden zum Beispiel Maßnahmen der Politik zum Erreichen der Klimaziele wie der beschleunigte Ausbau der erneuerbaren Energien und der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur gefordert. Zugleich erschallt auch der (alte) Ruf nach den notwendigen „Rahmenbedingungen“ für Investitionssicherheit bei der Neuausrichtung der Unternehmensstrategien. Doch wie ernst ist es mit der Dekarbonisierung der deutschen Industrie?
Studie: Deutsche Industrie braucht für Klimaschutz die Option Wasserstoff
„Auch nach dem Weltwirtschaftsforum in Davos klafft die Lücke zwischen den politischen Klimazielen und dem tatsächlichen Fortschritt, die Wirtschaft zu dekarbonisieren“, konstatiert Nicole Röttmer, Global Lead Climate Clients & Industries bei der Beratungsgesellschaft PwC Deutschland. „Klima-, Natur-, Energiekrise, Inflation, Ressourcenknappheiten und unterbrochene Lieferketten verlangen eine integrierte Antwort und eine systematische sowie zukunftsorientierte Neuausrichtung. Die Transformation darf nicht hintenanstehen“, so Röttmer. Noch fehle es in der Breite allerdings „an Klarheit, etwa in Form von konkreten Umsetzungsszenarien für verschiedene Sektoren, oder an konkret definierten Meilensteinen auf dem Weg zur Netto-Null“. So weit die allgemeine Situationsbeschreibung.
Vertreter der deutschen Industrie sehen Transformation als notwendig an
Es ist wohl die Einsicht in die Notwendigkeit, die in jüngster Zeit Treiber der Nachhaltigkeitsbemühungen in der Industrie ist. Immer wieder werden zwar Stimmen laut, die vor einer „Deindustrialisierung“ Deutschlands warnen, angesichts des Drucks, die Klimaziele zu erfüllen. Dazu aber hat ein Unternehmenslenker wie BASF-Chef Martin Brudermüller eine klare Ansage: „Die Angst vor einer Deindustrialisierung ist Quatsch“, sagte er bei einem Forum der „Zeit“. Und er stellte klar: „Wird sich die Industrie aber verändern? Definitiv!“
BASF kauft Offshore-Windkraft von Vattenfall in großem Stil
Alles aus der Welt der Technik
Angebot wählen und sofort weiterlesen
- Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
- Monatlich kündbar
Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.