Deutschland exportiert nur noch halb so viel Plastikmüll wie vor zehn Jahren
Die Ausfuhren von Plastikmüll aus Deutschland sind stark zurückgegangen. Das ist allerdings nicht in erster Linie der Verdienst deutscher Umweltbemühungen.
Deutschland hat im vergangenen Jahr 745 100 t Kunststoffabfälle exportiert. Das ist deutlich weniger als noch vor zehn Jahren (–51 %), teilt das Statistische Bundesamt mit. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich ein Rückgang um 9 %. Die Behörde erläutert: „Ein Grund dafür sind die Einfuhrbeschränkungen einiger asiatischer Länder.“ An die Stelle der Abnehmer aus Fernost sind u. a. die Niederlande getreten. Das Nachbarland war im vergangenen Jahr der wichtigste Importeur von deutschem Plastikmüll. Rund 153 000 t und damit 21 % der Kunststoffabfälle gingen in die Niederlande. Danach folgen die Türkei (92 400 t) und Polen (81 800 t).
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UN erarbeitet Maßnahmen zur Verringerung von Plastikabfällen
Trotz des Rückgangs in den vergangenen Jahren ist Deutschland noch immer der größte Exporteur von Plastikmüll in der EU. Die Vereinten Nationen bemühen sich um ein internationales Abkommen, um den Plastikmüll zu reduzieren. Bis 2024 sollen Maßnahmen erarbeitet werden, um entlang des gesamten Lebenszyklus von Plastik die Entstehung von Abfällen zu reduzieren. Bereits jetzt treiben laut Schätzungen rund 270 000 t Müll in den Weltmeeren. Auch in Deutschland kommen Vertreter von Fischerei und Schifffahrt, Industrie und Einzelhandel, Wissenschaft, Umweltverbänden und Politik an einem runden Tisch zusammen, um das Thema zu erörtern und geeignete Maßnahmen zu entwickeln.
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