Luftfahrt wird nachhaltiger 29. Nov 2023 Lesezeit: ca. 1 Minute

Erster Transatlantikflug mit Frittenfett-Treibstoff

Zum ersten Mal in der Geschichte ist eine Passagiermaschine von London Heathrow zum JFK International Airport, New York, geflogen - angetrieben von 100 Prozent nachhaltigem Kraftstoff.

Die Boeing 787 Dreamliner der Fluglinie Virgin Atlantic flog vom Londoner Flughafen Heathrow nach New York ab.
Foto: dpa picture alliance / EPA/Justin Lane

«Die Zukunft des Fliegens beginnt». Mit diesen Worten begrüßte der britische Verkehrsminister Mark Harper den ersten Flug einer mit nachhaltigem Treibstoff angetriebenen Maschine über den Atlantik.

Die Boeing 787 Dreamliner der Fluglinie Virgin Atlantic hob am Dienstagmittag vom Londoner Flughafen Heathrow nach New York ab. Die historische Reise wurde von SAF (Sustainable Aviation Fuel, Deutsch: Nachhaltiger Luftfahrttreibstoff) angetrieben, das aus Abfallfetten (etwa aus Frittenfett, Schlacht- und Fischabfällen sowie Pflanzenölen) hergestellt wird.

Der Flug stellt einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu umweltfreundlicherem Luftverkehr dar für eine Branche, die das Ziel der Netto-Null bis 2050 verfolgt. „Dieser erste Transatlantikflug zeige, wie die Luftfahrt dekarbonisiert werde und Emissionen deutlich reduziert werden könnten“, so Harper vorab, der auch an Bord der Maschine war.

Die Luftfahrtbranche steht wegen des Klimawandels unter Druck. Denn sie ist nach Schätzungen für rund 2,5 Prozent der globalen CO2-Emissionen im Jahr verantwortlich. Neben effizienteren Triebwerken und Ausgleichsmaßnahmen setzt die Industrie deshalb auf SAF. Der Begriff umfasst alles, das nicht aus fossilen Ausgangsstoffen produziert und nachhaltig ist. Großbritannien will bis 2025 insgesamt fünf SAF-Werke bauen.

Vor kurzem hatte das US-Unternehmen Gulfstream Aerospace den nach eigenen Angaben ersten vollständig SAF-betriebenen Transatlantikflug eines Businessjets durchgeführt.

Die Initiative Aviation Environment Federation kritisierte eine Aussage von Verkehrsminister Harper, die Technologie werde «Fliegen ohne Schuldgefühle Wirklichkeit werden lassen», als schlechten Witz. SAF mache weltweit rund 0,1 Prozent des Flugtreibstoffs aus, und es werde schwer sein, den Anteil auf eine nachhaltige Größenordnung zu steigern. (dpa/mv)

 

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