Gesundheit und Klimakrise: Häufigere Erkrankungen durch wärmere Temperaturen
Viren, Bakterien und pathogene Algen gedeihen in wärmeren Umgebungen besser. Menschen können sich an die Gefährdung kaum anpassen, warnt eine aktuelle Meta-Studie der Universität Hawaii, denn die Übertragungswege und Erreger sind zu zahlreich.
Mit fortschreitendem Klimawandel tritt mehr als die Hälfte der bekannten Krankheiten, die von Erregern ausgelöst werden, verstärkt auf. Zu diesem Schluss kommt eine Meta-Studie der Universität Hawaii, die am Montag im Fachjournal Nature Climate Change erschienen ist.
Klimawandel: Mehr, schneller, stärker – der Mensch machts!
Hitzestress gefährdet vor allem ältere Menschen und Vorerkrankte. Wird nicht mehr für Klimaschutz getan, ist in Norddeutschland bis Ende des Jahrhunderts zwischen Frühjahr und Herbst mit fünf Hitzewellen pro Jahr zu rechnen. Das „Business-as-usual-Szenario“ der Klimaforscher prognostiziert für Süddeutschland sogar bis zu 30 Hitzewellen.
97 % der untersuchten Krankheiten verbreiten sich durch den Klimawandel stärker oder verlaufen schwerer
Doch neben Hitze setzen auch Dürren, Überflutungen und Starkregen der Gesundheit zu. Das Forschungsteam um Camilo Mora hat 830 Studien ausgewertet, in denen untersucht wurde, welchen Einfluss diese Wetterereignisse auf die Ausbreitung von Krankheiten haben.
Demnach verbreiten sich 97 % der hier untersuchten 287 Krankheiten durch die Folgen des Klimawandels stärker oder verlaufen schwerer. Die Leiden werden durch Mikroorganismen wie Bakterien und Viren oder durch Pollen, Pilzsporen, Algen oder tierische Gifte ausgelöst.
Die Forschenden glichen die Ergebnisse der 830 Studien außerdem mit offiziellen Listen von Gesundheitsbehörden ab, die insgesamt 378 bekannte Krankheiten aufführen.
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