Globale Auswirkungen: Jährlich zwei Milliarden Tonnen Sand und Staub in der Atmosphäre
UN-Experten warnen vor den wachsenden Risiken durch Sand- und Staubstürme, betonen die zunehmende Unterschätzung dieses Problems und fordern globale Maßnahmen.
Fachleute der Vereinten Nationen haben vor den Risiken durch Sand- und Staubstürme gewarnt und betont, dass dieses Problem in einigen Teilen der Welt zunehmend unterschätzt wird. Die UN-Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung (UNCCD) mit Sitz in Bonn teilte mit, dass ein erheblicher Teil dieser Herausforderung auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen sei und daher sowohl globale als auch regionale politische Maßnahmen erforderlich seien.
Es wurde festgestellt, dass Sandstürme in Nord- und Zentralasien bis nach Afrika verheerende Schäden anrichten. In den betroffenen Gebieten wird der Boden abgetragen, was zu Ernteausfällen führt. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Auswirkungen können nach Angaben der UNCCD-Experten auch gesundheitliche Probleme wie Atemwegserkrankungen auftreten.
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Zwei Milliarden Tonnen Sand und Staub gelangen jährlich in die Atmosphäre
Die UNCCD informierte zudem darüber, dass die Auswirkungen dieses Phänomens weit über die Ursprungsorte hinausreichen, wobei schätzungsweise jährlich weltweit 2 Mrd. t Sand und Staub in die Atmosphäre gelangen. Eine Hauptquelle dieses Problems liegt im Aralsee in Zentralasien, wo mehr als 100 Mio. t Staub und giftige Salze jährlich aufgewirbelt werden.
Die Fachleute der UNCCD unterstrichen, dass die Unterschätzung des Phänomens als Katastrophenrisiko in einigen Teilen der Welt wahrscheinlich darauf zurückzuführen sei, dass es in vielen Fällen nicht unmittelbar zu Todesfällen führt. Die langfristigen gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sonstigen Auswirkungen sind jedoch nur begrenzt dokumentiert. Nach Angaben der UNCCD-Experten wird das Problem durch fehlerhafte Land- und Wassernutzung, Dürren sowie den Klimawandel weiter verschärft.
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Monitoring- und Frühwarnsystem nötig
„Doch so wie Sand- und Staubstürme durch menschliche Aktivitäten verstärkt werden, können sie durch menschliches Handeln auch reduziert werden“, appellierte UNCCD-Exekutivsekretär Ibrahim Thiaw. Ganz konkret geht es darum, den Boden und das Wasser sinnvoll zu nutzen, um mehr Pflanzenwachstum zu fördern und die Böden zu schützen. Außerdem brauche es ein Monitoring- und Frühwarnsystem.