Herdenschutz: Innovatives System vertreibt Wölfe gewaltfrei
Wolfmanagement nachhaltig gestalten: Der Gewinner des internationalen Wettbewerbs James Dyson Award 2024 in Deutschland steht fest.
Seit der Wolf nach seiner jahrzehntelangen Abwesenheit erfolgreich in heimische Wälder zurückgekehrt ist, hat das Thema Wolfmanagement in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese erfreuliche Entwicklung stellt jedoch auch neue Herausforderungen dar, insbesondere für Landwirte und Nutztierhalter, deren Herden zunehmend von Wölfen bedroht werden. Der Schutz der Wölfe als streng geschützte Tierart muss dabei mit dem Interesse an einer sicheren und wirtschaftlichen Tierhaltung in Einklang gebracht werden.
Genau das bietet der Gewinner des diesjährigen James Dyson Award. Das System „Pherofort“ versteht sich als umweltfreundliche Lösung, um Nutztiere vor Wölfen zu schützen, ohne die Tiere zu verletzen. Die Erfindung eines Teams der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd überzeugte die Jury.
Gewaltfreie Vergrämung von Wölfen
Jury-Mitglied Professor Tom Philipps von der Hochschule Darmstadt hebt die Relevanz des Projekts hervor: „Das Team hat eine innovative Lösung entwickelt, die auf intelligente Weise Technologien zur Überwachung und Abschreckung kombiniert. Es zeigt, wie durchdachtes Design zu einer friedlichen Koexistenz von Wildtieren und Mensch beitragen kann.“
Pherofort kombiniert spezielle Halsbänder für die Nutztiere mit einer App. Die Halsbänder setzen im Ernstfall Pheromone frei, um die Wölfe fernzuhalten. Das System überwacht die Umgebung und warnt den Nutztierhalter bei Gefahr. Die Methode hat das Potenzial, den Schutz von Herden in Gebieten mit wachsenden Wolfsbeständen erheblich zu verbessern.
Als Gewinner des James Dyson Award erhalten die Studierenden Ulrich Schober, Nyal Hettmer, Igor Ladyk und Jost Wilbers ein Preisgeld von 5800 € und nehmen nun an der internationalen Runde des Wettbewerbs teil, bei der ein Preisgeld von 35.000 € winkt.
Weitere Gewinner des James Dyson Awards
Insgesamt haben 1917 Studierende im Ingenieurwesen und im Design aus 29 Ländern ihre Projekte für den James Dyson Award eingereicht. Im nationalen Wettbewerb waren 58 Einreichungen mit dabei, die von einer Experten-Jury, darunter auch VDI nachrichten, bewertet wurden.