Kawasaki investiert in Wasserstoff
Kawasaki Heavy Industries plant, Japan mit Strom durch Wasserstoff zu versorgen. Ziel ist es, die eigene CO 2 -Bilanz zu reduzieren.
Darüber hinaus dürfte Energieversorgung per Wasserstoff Japan bei den Olympischen Sommerspielen 2020 gut aussehen lassen.
Doch Kawasaki wird das H2 nicht in Japan herstellen, sondern in Australien. In Down Under bedient man sich der reichen Braunkohlevorkommen, um Wasserstoff zu gewinnen und zu verflüssigen. In H2 im flüssigen Zustand (LH2) sieht Kawasaki nämlich die Zukunft der Versorgung von Brennstoffzellen. Obgleich langfristig ausschließlich die Verwendung erneuerbarer Energien geplant sei, müsse man zunächst auf fossile Ressourcen aus Australien zurückgreifen. Da Braunkohle sich beim Transport selbst entzünden kann, wird deren Verstromung und die Elektrolyse laut dem Unternehmen vor Ort stattfinden. Das entstehende CO2 soll unterirdisch gespeichert werden. Von Australien aus wird das LH2 nach Japan verfrachtet, wo es entweder in Kraftwerken oder Fahrzeugen mit Brennstoffzellen Verwendung findet.
Molekularer Wasserstoff ist bei Temperaturen oberhalb von -252 °C gasförmig – das sind rund 21 K über dem absoluten Nullpunkt. Der Transport erfolgt bei -253 °C. Eine Überschreitung des Siedepunkts, etwa durch einen technischen Ausfall, hätte eine Expansion um den Faktor 800 zur Folge. Doch gerade diese gefährliche Eigenschaft verleiht dem flüssigen Aggregatzustand seinen Nutzen im Transport: Mit Tanks derselben Größe lässt sich auch die 800-fache Menge H2 verfrachten. Kritisch ist allerdings das Handling, denn der Toleranzbereich ist mit gerade mal 1 K gering.
Um dieser technischen Herausforderung Herr zu werden, arbeitet Kawasaki an spezialisierten Tankern, die den Wasserstoff kühlen und nach Japan bringen. Das aktuelle Modell verwendet noch einen Dieselantrieb, doch zukünftige Tanker sollen laut Kawasaki mit Brennstoffzellen laufen.