Weltklimakonferenz 10. Nov 2022 Von Christiane Schulzki-Haddouti Lesezeit: ca. 4 Minuten

Klima: Auf der COP27 ringen Entwicklungs- mit Industrieländern um milliardenschwere Hilfspakete

Jährlich gehen Klimaschäden in Folge von Dürren, Extremregen und Fluten weltweit in die Billionen. Betroffen ist vor allem der Globale Süden. Diese Staaten fordern auf dem Weltklimagipfel COP27 in Ägypten von den Industrieländern Entschädigungszahlungen.

Schäden und Verlust durch Klimawandel: Im pakistanischen Nowshera steht ein Flutopfer mitten in den Überresten seines Hauses. Im August dieses Jahres versanken in Pakistan die Wohnungen und Häuser hunderttausender Menschen in den Wassermassen ungewöhnlich starker Monsunniederschläge. Als Führung der G77-Staatengruppe der Entwicklungsländer will Pakistan das Thema der Schäden und Verluste durch den Klimawandel zum Hauptthema auf der COP27 machen, der derzeit laufenden Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm-el-Scheich.
Foto: dpa Picture-Alliance/Reuters/Fayaz Aziz

Auf der diesjährigen Weltklimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm-el-Scheich geht es wie jedes Jahr um die eine Sache: Wie können die Treibhausgasemissionen weltweit gesenkt werden? 2022 stehen dabei die Forderungen der Entwicklungsländer und die Verpflichtungen der Industrieländer im Mittelpunkt: Welcher Ausgleich ist ausreichend und gerecht zugleich?

Klimaschutz: Auf der Weltklimakonferenz COP27 wird zwischen Krieg und Notstand verhandelt

Auf der Weltklimakonferenz in Kopenhagen (COP15) im Jahr 2009 hatten sich die Industrieländer verpflichtet, ab 2020 jährlich 100 Mrd. $ aus öffentlichen und privaten Mitteln den Entwicklungsländern für Schutz- und Anpassungsmaßnahmen zur Verfügung zu stellen. 2020 kamen allerdings laut Auswärtigem Amt nur 83,3 Mrd. $ für die kollektive Klimafinanzierung zusammen.

Folgen des Klimawandels nehmen zu: Wie viel müssen Industriestaaten für „Schäden und Verluste“ zahlen?

Pakistans Klimaministerin Sherry Rehman weist darauf hin, dass viele Milliarden US-Dollar jedes Jahr in die Subvention von fossilen Energieträgern fließen. Laut dem „Climate Policy Factbook“ der Bloomberg-Stiftung investierten G-20-Staaten 2021 fast 700 Mrd. $ in Kohle, Öl und Gas.

Kampf gegen den Klimawandel: EU setzt auf mehr Anstrengungen der Staaten

Pakistan, das auf der COP27 den Vorsitz der G77-Gruppe der Entwicklungsländer hat, kündigte bereits im Vorfeld an, das Thema „Loss and damage“ auf der Konferenz zum Hauptthema machen zu wollen. In der Monsunsaison 2022 litt es unter verheerenden Überschwemmungen, die sich über ein Drittel des Landes erstreckten und 33 Mio. Menschen aus ihren Unterkünften vertrieb. Die Flutkatastrophe verursachte Kosten über 30 Mrd. $.

Energiekrise dürfte Energiewende beschleunigen – CO2-Ausstoß aus Kohle- und Gaskraftwerken 2022 geringer als erwartet.

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