Weltwetterorganisation schlägt Alarm 15. Nov 2023 Von Dominik Hochwarth Lesezeit: ca. 2 Minuten

Klimawende: Der Zug fährt weiterhin in die falsche Richtung

Es wird viel geschrieben und gesagt zur Klimawende. Es gibt jede Menge Pläne, wie sie erreicht werden soll. Alle wissen, dass die Treibhausgas-Konzentrationen runtermüssen, doch der Gehalt der Treibhausgase in der Atmosphäre steigt weiter und erreicht Rekordwerte.

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Eigentlich müssten die CO2-Emissionen sinken, doch sie steigen weiterhin. Die Folgen werden wir noch Jahrzehnte spüren.
Foto: PantherMedia / Niall Wiggan

Eigentlich wissen alle Bescheid und eigentlich werden überall auf der Welt die Weichen dafür gestellt, dass die Treibhausgasemissionen abnehmen. Doch das Tempo reicht scheinbar nicht aus, wie die Weltwetterorganisation (WMO: World Meteorological Organization) am heutigen Mittwoch in Genf berichtete. So erreichte Kohlendioxid im vergangenen Jahr eine markante Marke: Erstmals lag die Konzentration 50 % über dem vorindustriellen Niveau, und der Anstieg hat sich in diesem Jahr fortgesetzt. Damit nicht genug: Auch die Treibhausgase Methan und Lachgas lagen im vergangenen Jahr auf Rekordkurs.

Vergleichbare Werte vor 3 bis 5 Millionen Jahren

Allem guten Willen der Nationen zum Trotz steigen die Treibhausgaskonzentrationen weiter an. Die WMO schlägt deshalb Alarm: „Trotz jahrzehntelanger Warnungen der Wissenschaftsgemeinde, trotz Tausender Berichtsseiten und Dutzender von Klimakonferenzen bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas laut einer Mitteilung.

Deutschland: Netto-Null-Ziel noch erreichbar

Die aktuellen CO2-Konzentrationen erreichten zuletzt vor 3 Mio. bis 5 Mio. Jahren vergleichbare Werte, berichtet die UN-Wetterorganisation. Damals war die Durchschnittstemperatur um 2 °C bis 3 °C höher, und der Meeresspiegel lag 10 m bis 20 m über dem heutigen Niveau. Die WMO verzeichnete für das letzte Jahr eine CO2-Konzentration von 417,9 ppm (Teilchen pro Million), was einen Anstieg von 2,2 ppm gegenüber dem Vorjahr darstellt.

Jetziger Temperaturanstieg hält noch Jahrzehnte an

Obwohl die WMO einen leichten Rückgang des CO2-Anstiegs im letzten Jahr im Vergleich zu 2021 und dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre verzeichnete, ist dies wahrscheinlich auf natürliche Variationen zurückzuführen. Trotzdem nahmen die CO2-Emissionen aus industriellen, von Menschen verursachten Aktivitäten weiter zu. Da CO2 eine lange Lebensdauer in der Atmosphäre hat, wird der bereits verzeichnete Temperaturanstieg noch für Jahrzehnte anhalten, mahnt die WMO an. Dies gelte selbst dann, wenn die CO2-Emissionen schnell auf Null reduziert würden.

Verheerende Folgen der Klimakrise auf die Gesundheit

„Das derzeitige Niveau der Treibhausgase bringt uns auf einen Weg, der bis Ende des Jahrhunderts einen Temperaturanstieg weit über dem Ziel des Pariser Klimavertrags zur Folge hat“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas. „Das bedeutet mehr Extremwetter wie starke Hitze, Regenfälle und Eisschmelze.“ In den Meeren führe das zum Anstieg des Wasserspiegels, zu höheren Temperaturen und einer höheren Versauerung. „Es ist dringend nötig, den Verbrauch von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.“ (mit dpa)

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