Nachhaltigkeit 17. Mai 2024 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Lecks beim Transport von Wasserstoff schnell erkennen

Weltweit soll künftig Wasserstoff produziert und transportiert werden. Jetzt gilt es, die Risiken bei Leckagen zu reduzieren. Partner aus Deutschland und Kanada haben sich dafür zusammengeschlossen.

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Wasserstoff soll künftig beispielsweise auf Schiffen transportiert werden und ihnen gleichzeitig als Kraftstoff dienen. Voraussetzung dafür ist eine sichere Infrastruktur.
Foto: PantherMedia / aa-w

Neben Deutschland verfolgen inzwischen mehrere Länder den Ausbau von Wasserstoffinfrastrukturen. Damit soll Energie aus Sonne und Wind gespeichert werden, um damit eine CO2-neutrale Mobilität und Industrieproduktion zu erreichen. Der Haken: Wasserstoff ist unsichtbar und hochexplosiv. Zudem verbrennt er mit einer farblosen und somit unsichtbaren Flamme. Damit es erst gar nicht zu einer Explosion oder einem Brand kommt, bündeln nun das Spin-off Integrative Nanotech mit Sitz in Kanada und dessen Mutterinstitut, das Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST aus Braunschweig, ihre Kompetenzen.

Gemeinsam wollen sie künftig die Detektion von Wasserstofflecks vorantreiben. Das langfristige Ziel ist es, den wasserstoffbetriebenen Transportsektor in eine sicherere und effizientere Zukunft zu führen. Zusammen möchten die beiden Partner die Genauigkeit, Zuverlässigkeit und Geschwindigkeit der Leckdetektion verbessern, um sichere Betriebsabläufe zu ermöglichen. Sie wollen damit Vertrauen in die Wasserstoffinfrastruktur aufbauen und die Einführung wasserstoffbetriebener Systeme beschleunigen. Die Anwendungsbereiche sind vielfältig und reichen von Brennstoffzellenfahrzeugen über Wasserstoff-Tankstellen bis hin zu weiteren industriellen Anwendungen.

Lesen Sie dazu auch unser Fokus-Thema zur Wasserstoff-Infrastruktur

Integrative Nanotech erhält Zugang zu Fraunhofer-Know-how

Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft soll dazu eine neue Generation von Systemen zur Detektion von Wasserstofflecks entwickelt werden. Dafür werden an industriellen Produktionssystemen auch entsprechende Herstellungsmethoden erprobt.  Eine kürzlich geschlossene exklusive Lizenzvereinbarung bildet die Grundlage der Zusammenarbeit zwischen Integrative Nanotech und dem Fraunhofer IST. Auf diese Weise erhält Integrative Nanotech den Zugang zu den bereits entwickelten Technologien des Instituts. Dadurch profitiert das junge Unternehmen von der jahrelangen Expertise des Fraunhofer IST bei Dünnschichtprozessen und Produktionssystemen sowie bei der Aufskalierung von Prozessen.

Deutschland und Kanada arbeiten gemeinsam an Wasserstofftechnologien

Bereits seit Längerem besteht zwischen den Ländern Deutschland und Kanada ein Memorandum of Understanding (MoU) im Wasserstoffbereich. Beide engagieren sich für nachhaltige Energielösungen. Durch die Kooperation soll das gemeinsame Interesse unterstrichen und die Zusammenarbeit zwischen den Nationen gestärkt werden.

Lesetipp: Das ist für die Sicherheit beim Wasserstoff wichtig

Als Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Schicht- und Oberflächentechnik IST hat sich Integrative Nanotech mit seinem Gründer Hunter King auf Hochleistungssicherheitssysteme für kritische Anwendungen mit Wasserstoff spezialisiert und gilt darin als Pionier. Das Unternehmen setzt bei der Entwicklung der nächsten Generation von Wasserstoffsensoren für Leckdetektionssysteme Nanomaterialien ein und ist damit in diesem Anwendungsbereich nach eigener Aussage führend. Unterstützt wird die Entwicklung vom National Research Council of Canada‘s Industrial Research Assistance Program (NRC-IRAP) und dem Nova Scotia Department of Environment and Climate Change. Tory Rushton, Minister für natürliche Ressourcen und erneuerbare Energien von Nova Scotia, sieht „grünen Wasserstoff“ als Gamechanger. „Aktuell etablieren wir in unserer Provinz von Grund auf eine Wasserstoffwirtschaft. Das erfordert zahlreiche Innovationen einschließlich kritischer Sicherheitssysteme und der notwendigen Infrastruktur“, sagte er.

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